Auch wenn ich viel gelesen habe als Kind – manche Kinderbücher sind komplett an mir vorbeigegangen, auch wenn ich vermutlich unsere örtliche Bibliothek (respektive Öffentliche Bücherhalle) einmal komplett durchgelesen habe und am liebsten dort eingezogen wäre. Zu diesen Büchern zählt die „Insel der blauen Delfine“ – ein Buch, das in Deutsch erstmals 1962 erschien, seither immer wieder aufgelegt wurde.
Jetzt begegnete mir in der Bibliothek meines Vertrauens eine schöne Oetinger-Ausgabe – und da ich das Buch schon immer mal lesen wollte, bot es sich als Buch für das abendliche Vorlesen regelrecht an. Die Zwillinge waren zunächst skeptisch, dann jedoch rasch gefangen von der Geschichte des Indianermädchens Won-a-pa-lei, das nach einem Unglück als einzige ihres Stammes auf einer einsamen Insel zurückbleibt und viele Jahre lang allein durchschlägt. Sie baut sich Waffen, näht sich Kleidung, baut sich einen Unterschlupf, macht ein Boot wieder flott, zähmt einen wilden Hund und lernt, mit der Natur zu leben.
O’Dell schreibt ausgesprochen spannend und anschaulich über den Überlebenskampf des Mädchens, das langsam erwachsen wird und vor allem durch die Zähmung eines zunächst bedrohlich erscheinenden wilden Hundes und durch eingefangene, gezähmte Vögel Trost in ihrer Einsamkeit findet. Seine Protagonistin zeichnet sich durch große Tapferkeit und Umsicht aus, scheitert jedoch auch nicht selten und wächst über die Jahre an ihren Erfahrungen.
Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit: von 1835 bis 1853 lebte ein Indianermädchen allein auf der Insel San Nicholas, einer kalifornischen Kanalinsel. In den USA ist sie als Lone Woman of San Nicholas oder Juana Maria bekannt gewesen.
Ein wunderschönes, abenteuerliches Buch mit einem leisen melancholischen Unterton, das sich sehr gut zum Vorlesen ab etwa 9 Jahren eignet.
„Insel der blauen Delfine“ war eines meiner absoluten Lieblingsbücher während meiner „Indianerphase“ im Alter zwischen 9 und 12! 😉
Ich habe die Erzählung damals wieder und wieder gelesen…. Besonders gefiel mir dabei natürlich, dass hier ein Mädchen ganz auf sich allein gestellt die Abenteuer erlebt… 🙂
Schön, das Buch hier wieder zu treffen!
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Gern geschehen. Ich las es jetzt mit meinen Zwillingen das erste Mal. In meiner Kinderleserattenzeit ging es leider komplett an mir vorbei.
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