Oskari ist 13 und wächst nach dem Tod seiner Mutter allein bei seinem Vater im Norden Finnlands auf. Er steht vor einer schwierigen Nacht: er muss beweisen, dass in ihm ein Mann steckt und mit einem antiken Jagdbogen erfolgreich Beute machen. Nur nach diesem bestandenen Inititationsritual wird er vom Ältestensrat in den Kreis der Männer aufgenommen. Oskaris Problem ist, dass er so gar nicht zum Jäger taugt – und es noch nicht mal schafft, den alten Bogen zu spannen: mit angeknackstem Selbstvertrauen macht er sich trotzdem auf dem Quad seines Vaters auf den Weg in den Wald und hofft auf einen Hirsch.

Doch stattdessen ist plötzlich um ihn herum die Hölle los: Terroristen haben die Air Force One des amerikanischen Präsidenten abgeschossen. Mitten in der Wildnis ist der mächtigste Mann der Welt plötzlich sehr hilflos. Kurzerhand nimmt sich Oskari seiner an – und gerät so in das größte Abenteuer seines Lebens …

Dan Smith legt mit „Big Game“ einen spannenden Abenteuerroman um einen Jungen voller Selbstzweifel vor, dem am Ende über sich selbst hinauswächst. Oskari, der eine wunderbare Identifikationsfigur Jungs abgibt, entwickelt sich dabei nicht zum Superhelden, sondern punktet durch überlegte Aktionen und große Umsicht, die ihn und seinen Schützling am Ende trotz Pech und Mißgeschicken retten. So wird aus dem konventionell angelegten Plot um ein Komplott gegen den US-Präsidenten und dem ungleichen Kampf zwischen einer Horde böser schwerbewaffneter Männer und einem Jungen ein überaus spannender Roman, der mit atemberaubenden Szenarien aufwartet und mit einer komischen Nebenrolle, die von einer Kühltruhe besetzt wird.

Ein solide aufgebauter Roman für Jungs ab 13 Jahren, junggebliebene Männer und alle anderen, die spannende Unterhaltunng und Bücher mögen, in denen es auch mal kracht und rummst, ohne dass es allzu platt wird. Die Verfilmung mit Samuel L. Jackson und Mehmet Kurtuluş kam bei uns im Sommer in die Kinos.