Ein Dorf in den Niederlanden nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Antonia kehrt mit fast vierzig Jahren zusammen mit ihrer Tochter Danielle nach zwanzig Jahren Anwesenheit zurück in ihre Heimat, um ihre Mutter zu beerdigen, die nicht ohne zahllose Flüche auf ihren Ehemann verstorben ist. Im Dorf löst Antonias Rückkehr Unmut und Sticheleien aus, da sie als „schwarzes Schaf“ betrachtet wird. Doch die mutige, selbständige, ganz und gar nicht gottesfürchtige , redegewandte Antonia
lässt sich davon nicht beirren, baut sich mit ihrer Tochter eine neue Existenz in einem rosa Haus auf dem Hof aus und beginnt, das Land wieder zu bewirtschaften. Nur die alten Freundschaften zu Russin Olga und zu „Krummer Finger“, einem intellektuellen Eigenbrötler, lässt sie wieder aufleben.
Der grossgewachsene, zurückgebliebene Lippen Willem und die geistig behinderte Desireé finden Zuflucht und ein Auskommen auf Antonias Hof und bald auch zueinander. Antonia selbst wendet sich Sebastien zu, einem verwitweten, von allen gemiedenen Bauern mit fünf Söhnen. Und Danielle, erwachsen geworden und künstlerischen Begabungen nachgehend, möchte Mutter werden, ohne mit einem Mann zusammen zu sein und sucht sich gezielt in der Stadt einen Vater für ein Kind: sie wird schwanger mit der kleinen Thérèse. Antonia nimmt die schwangere Letta mit ihren zwei Kindern auf, die sich in einen aus der Kirche ausgetretenen Kaplan verliebt und mit ihm aus lauter Begeisterung für das Schwangersein jedes Jahr ein Kind zeugt. So füllt sich der Hof mehr und mehr, sitzen immer mehr Menschen um Antonias Tisch, bevölkern Antonias Welt mit Leben und Liebe.
Doch als sein Vater Sebastien stirbt, kommt Pitte, der älteste Sohn, und fordert seinen Anteil an dem mittlerweile äußerst einträchtigen Hof. Es kommt zum Konflikt …
„Antonias Welt“ bekam 1996 zu Recht den Oscar als bester ausländischer Film. Er erzählt die Geschichte einer starken, selbständigen Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt mit Worten und Taten durchzusetzen versteht, für die Gerechtigkeit und Solidarität einzutreten bereit ist und dabei nicht und niemanden zu fürchten scheint.
Ein kraftvoller Film über eine (Wahl)familie, bevölkert mit starken, zum Teil exzentrischen, skurrilen Figuren, der zwar von starken Frauen und der Kritik an männlichem Machogehabe dominiert wird, dabei aber nie in Klischees verfällt. Eine melancholischer, dramatischer Film und zugleich eine Komödie – unbedingt sehenswert, immer wieder.
Stimmt ewig her der Film und doch immer noch ganz gut in Erinnerung. Aber vielleicht wird es doch mal wieder Zeit ihn erneut anzuschauen 🙂
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Ist immer wieder schön und besonders …
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Oh, einer dieser Filme, die wirklich in Erinnerung bleiben … :o), hat mich damals sehr berührt …
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Ja, lange her, aber unvergesslich.
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