Ein Buch über Farben ohne Farben? „Das schwarze Buch der Farben“ zeigt, dass das geht und beschäftigt sich mit den Farben auf eine ganz andere, für sehende Menschen vordergründig ungewohnte Art, die zu entdecken sich lohnt. Der kleine Thomas, der Farben ganz anders wahrnimmt als gewöhnliche Menschen, beschreibt, was er hört, fühlt, riecht und empfindet in Verbindung mit bestimmten Farben. Während die linke Seite des komplett in schwarz gehaltenen Buches die Farbe sowohl in Druckschrift als auch in Blindenschrift beschreibt, ihren Geschmack, ihren Geruch, ja das Geräusch, dass sie macht, findet sich auf der rechten Seite ein passendes, in Lack gedrucktes Relief dazu mit Regentropfen, Blättern, Federflaum.
Gelb ist für Thomas so flauschig wie frisch geschlüpfte Küken, braun schmeckt wie Schokolade und fühlt sich an wie knisternes trockendes Laub unter den Schuhen. Am Schluss des ausgesprochen schön und wertig gestalteten Buches finden sich ein Braille-Alphabet und alle Zahlen.
Ein wunderbares Buch, dass alle Sinne anspricht, mit dem man sich gerne und immer wieder „befasst“. Es ermöglicht Kindern und Erwachsenen einen Zugang zur Wahrnehmungswelt blinder Menschen – und lädt gleichzeitig dazu ein, die eigene, so stark visuell geprägte Wahrnehmung um andere Sinneseindrücke zu ergänzen und zu vertiefen.
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