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Die Biene : Geschichte, Biologie, Arten / Noah Wilson-Rich (Hrsg.)

Im Frühsommer erst waren Bienen auch auf der Arbeit Thema, als eine Schulklasse bei uns im Haus mit Bohrmaschinen, anderem Werkzeug und viel Material ein großes und viele kleine Insektenhotels baute und vorab einen Vortrag über Bienen und ihre Aufgaben hörte.

Wenig später gelangte das vorliegende Buch in meine Hände, das kurzerhand nebst anderen Büchern dann auch den Weg in mein Urlaubsgepäck fand. Tatsächlich war ich schnell gefesselt vom Thema, beschäftigt sich „Die Biene“ doch nicht nur mit der klassischen Honigbiene, sondern mit Bienen generell. Erstaunlicherweise entwickelten sich die Bienen aus Wespen heraus, die mit dem Aufkommen der ersten Blütenpflanzen vor etwa 150 Millionen Jahren neue Strategien der Nahrungssuche entwickelten und sich über die Jahrmillionen mit den Blüten weiterentwickelten, bis sie schliesslich zu einer rein vegetarischen Lebensweise fanden, die aus süßem Nektar und proteinreichen Pollen besteht.

Über 20.000 Bienenarten sind derzeit weltweit bekannt, von denen die vom Menschen genutzten Honigbienen nur eine verschwindende Minderheit ausmachen: Hummeln, Solitärbienen und stachellose Bienen weisen sehr viel mehr Arten auf. Ausführlich wird auf die Biologie und Anatomie der Bienen eingegangen und dabei auch der Flug, die Sinneswelt der Bienen und ihr Lebenszyklus thematisiert. Ausführlich geht das Buch auch auf das Sozialverhalten ein, um sich dann der Verbindung von Bienen und Menschen und der Bienenhaltung zu widmen. Nachdem exemplarisch vierzig bemerkenswerte Bienenarten vorgestellt werden, folgt ein Kapitel über die Probleme, denen sich nicht nur Honigbienen unter anderem durch die moderne Landwirtschaft, klimatische Veränderungen und Umweltverschmutzung ausgesetzt sehen.

Das wunderschön illustrierte und gut gestaltete Buch ist eine faszinierende Einführung in die Welt der Bienen, die man ungern aus der Hand legt. Tatsächlich öffnet es die Augen für diese erstaunlichen und faszinierenden Insekten, ohne die unsere Welt ganz anders aussehen würde und deren Leistungen für die Sicherstellung der menschlichen Ernährung wir kaum überschätzen können. Nach der Lektüre begegnet man Bienen nochmal mit anderen Augen – und freut sich, wenn man auf einer Waldwanderung entlang eines kleinen Bächleins plötzlich Arten entdeckt, die man vorher noch nie gesehen hat.

Ein herausragend schönes und spannendes Buch für alle Bienen-, Tier- und Naturfreunde. Und natürlich für alle, die schön gemachte Bücher lieben.

Eine weitere schöne Rezension zu dem Buch findet sich auf dem Blog Elementares Lesen.

13 Kommentare zu “Die Biene : Geschichte, Biologie, Arten / Noah Wilson-Rich (Hrsg.)

  1. Lieber Jarg, dass Dein Blog großartig ist, brauche ich hier wohl kaum zu erwähnen. Ach was, ich tue es trotzdem: Du machst das bemerkenswert gut! Und weil ich hier so gerne vorbeischaue, überreiche ich Dir einen Award. Er dient zwar eigentlich dazu, kleinen Blogs mehr Aufmerksamkeit zu schenken, aber ich denke, dass es viel interessanter wäre, wenn auch mal die erfolgreicheren Blogger mitmachen würden. Also, wenn du magst und Zeit hast: https://alexandrakloeckner.wordpress.com/2015/10/06/hilfe-ein-award-oder-ich-stelle-mich-den-fragen/
    Herzliche Grüße, Alexandra

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  2. Lieber Jarg,
    das wäre ein Buch für mich und meinen bienenfreundlichen Garten …
    Ich bin zwar keine Bienenbetörerin, sondern nur eine Hummelstreichlerin, aber ich darf Dich hoffentlich gleichwohl ergänzend auf meine Besprechung des Buches von Dave Goulson (der HUMMELFORSCHER) hinweisen:

    Und sie fliegt doch


    Summsummende, honigsüße Grüße von
    Ulrike

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    • Liebe Ulrike,
      dann wünsche ich Dir eine schöne Lektüre dieses wunderschönen Buches – und danke für den Hinweis auf das Hummelbuch, den ich hier gerne mit veröffentliche.
      Etwas herbstmatt summend grüßt der
      Jarg

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  3. Ich glaube, dass ist eines der wichtigsten Themen, mit der sich die Öffentlichkeit beschäftigen sollte. Immer noch gibt es den Irrglauben, die Bienen würden nur für den Honig sorgen. Dabei sind sie volkswirtschaftlich gesehen eines der wichtigsten Nutztiere infolge iher Bestäubungsleistung. Da gibt es mit der Dokumentation „More than Honey“ auch einen wunderbaren Film, der die Schwierigkeiten darstellt, wenn die Biene in Gefahr ist.

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    • Wenn man erfährt, dass in manchen Regionen schon Menschen mühsam Blüten von Hand bestäuben müssen, weil es an Bienen und anderen bestäubenden Insekten fehlt, ist das schon erschreckend. Und ja, leider fokussieren sich viele auf den Honig – und manche vergessen sogar dabei die Bienen, gibt es hin doch so bequem im Supermarkt! 😉
      „More than Honey“ ging zwar faktisch dienstlich durch meine Hände, privat aber noch an mir vorbei. Wird umgehend nachgeholt, versprochen!

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      • „More than honey“ zeigt, wie Blüten durch Menschen per Hand bestäubt werden; nämlich in China. Ich kaufe nur Imker-Honig, nicht aus dem Supermarkt. Mittlerweile gibt es ja auch an anderen Stellen (Blumenladen, Markt, Bio-Geschäft) Honig von hiesigen Imkern.

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      • Wir kaufen mittlerweile auch meist Imkerhonig. Am liebsten bei Radtouren: da sind die „Honigschilder“ ein willkommener Anlass für eine Unterbrechung der Fahrt!

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  4. Das Buch ist eine wahre Fundgrube an leicht vermitteltem Wissen! Seit ich es besitze, achte ich vielmehr auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bienenarten, die vorher für mich alle gleich aussahen. Schön, dass es dir ebenso gut gefiel! Und vielen Dank fürs Verlinken!

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