Gut gemachte Illustrationen können einen oft schneller für ein Thema begeistern als der reine Text es kann, auch wenn er anschaulich, informativ und unterhaltsam verfasst ist. „Das Museum des Meeres“ gehört in diesen Hinsicht zu den bemerkenswerten, ja außergewöhnlichen Sachbüchern: die amerikanische Künstlerin und Illustratorin hat für das in 9 Säle und eine „Bibliothek“ gegliederte Buch mit ihren detailreichen, mit einem leichten Hauch von Vintage versehenen Aquarellen und Gouachen besonders eindrucksvolle Bilder gefunden, die rasch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und neugierig auf die solcherart dargestellten Lebewesen macht.

Jedes ganzseitige Bild hat eine eigene, die Tiere und Pflanzen vorstellende Legende und dazu einen erläuternden Artikel zu den jeweiligen Lebensformen. Das Buch deckt dabei die gesamte Bandbreite der Tierarten ab und reicht von Plankton, Nesseltieren, Weichtieren und Stachelhäutern über Gliederfüßer und Fische bis hin zu Säugetieren, Vögeln und Reptilien. In jeden Kapitel stehen mehrere, exemplarisch ausgewählte Tiere und ihre spezifischen Lebensräume für das jeweilige große Ganze: bei den Reptilien sind es so unter anderem die Meeresschildkröten im Lebensraum Galapagos-Inseln, bei den Nesseltieren zum Beispiel Quallen am Riff. Ein abschliessendes Kapitel stellt das Meer als Lebensraum vor und den Einfluss des Menschen. Die „Bibliothek“ am Ende bietet dann noch einen Einstieg über das Stichwortregister.

„Das Museum des Meeres“ ist ein ästhetisch und buchtechnisch wunderschön gemachtes Buch im Großformat, dass einen guten Einstieg in sein faszinierendes Theme für alle Naturfreunde ab etwa 8 Jahren liefert, durchaus aber auch Erwachsene zu begeistern vermag, die ein Faible für besondere Bücher im Allgemeinen mit der Begeisterung für Natur, meer und Tiere zu verbinden wissen.