
Harold, 49, Wurstverkäufer im fensterlosen Tiefgeschoss eines Supermarktes und von schlichtem Gemüt, lebt seit Jahren unspektakulär auf der Verliererseite des Lebens. Seine einzige Leidenschaft ist es, Selbstmorde vorzutäuschen. Seine Nachbarn nehmen die realistischen Inszenierungen mittlerweile recht gelassen. Da verliert er seine Arbeit und hat plötzlich viel Zeit:
„Er war noch nie im Park. Und Enten hat er auch noch nie gefüttert. Schuld war die Reportage im Independent. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Arbeitslose im Schnitt täglich zwei Stunden im Park verbringen und Enten füttern. Und da Harold nicht recht wusste, was er sonst machen sollte, ging er in den Park und blieb gleich vier Stunden, um sich für den nächsten Tag frei zu nehmen“.
Doch jählings verändert sich sein Leben drastisch: die alleinerziehende Nachbarin, die eine Woche dienstlich weg muss, überrumpelt ihn und vertraut ihm ihren 11jährigen Sohn Melvin an, der sich selbst für das größte Genie seit Hegel hält und auch so spricht. Melvin sorgt nicht nur für Harolds ersten unfreiwilligen LSD-TRip. Er bringt den lethargischen Harold dazu, eine Woche lang in einem alten Saab durch England und Irland zu kutschieren, um seinen Vater zu suchen. Fünf potentielle Väter hat Melvin recherchiert. Aber wer könnte es sein: der mit den selbstgestrickten Jäckchen? Der Preisboxer? Der angesehene Anwalt mit 160000 Pfund Jahreseinkommen. Melvin und Harold gehen auf eine bizarre, irrwitzige Odyssee, begegnen skurilen Typen, schrägen Vögeln und einem rosaroten Badeschaf und geraten in allerlei Gefahren. Immer wieder fragt sich Harold in seinen seltenden, klarsichtigen Momenten, worauf er sich da eigentlich eingelassen hat … bis er die Queen überfährt.
Skurille, herrlich schräge und schwarzhumorige Komödie um den tumben Harold und den geistigen Überflieger Melvin auf einer verrückten Odyssee in einem alten Saab, mit einem sprachlichen Feuerwerk an Seitenhieben, ironischen Anspielungen und absurden Einfällen und herrlich komischen Details. Eine guten satirischen Roman zu schreiben ist hohe Kunst. Den Autor mit dem Pseudonym Einzlkind ist es gelungen, einer aberwitzige Geschichte zu schreiben, irgendwo zwischen Monty Python, Terry Pratchett und Salinger, böse, unkorrekt und komisch. Doch Vorsicht: schräge Seitenblicke sind ihnen sicher, wenn Sie in der U-Bahn so laut lachen müssen wie ich.
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wurstverkäufer…da muss ich ja schon loslachen….da kommt mir die „fleischfachverkäuferin“ von helge schneider in denn sinn. brüller! liest sich interessant!
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Harold ist wirklich einmalig tumb, und in Kombination mit dem oberschlauen Jungen Melvin ist es sehr schräg … gibts zum Glück nicht als Hörbuch … könnte gefährlich sein, dauerlachend über Schweizer Strassen zu brettern 😉
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