Mattes der Leuchtturmwärter wartet auf Seemann, seinen Freund. Der hat ihm versprochen, ihn auf eine Weltumesegelung mitzunehmen. Seemann und sein Versprechen sind jeden Tag in Mattes Gedanken. Rosi, die ihm Essen bringt, Felix, der Postbote, mit dem Mattes früher immer ein Schwätzchen gehalten hat, glauben nicht mehr so recht daran, dass Seemann zurückkehrt.
Dann kündigt sich Emma als Geburtstagsbesuch für Mattes an, und er beschliesst zu feiern. Denn vielleicht kommt Seemann ja an seinem Geburtstag. Er feiert mit Emma, Rosi und Felix ein Fest, geschmückt mit Girlanden, bekommt einen wärmenden Seemannspullover für die große Fahrt, falls sie eines Tages doch losgeht. Und dann, endlich, in der Nacht … Rosi und Felix finden m nächsten Morgen den Leuchtturm verlassen vor und wundern sich nun selbst, wo Mattes ist.
Das klingt zunächst wie eine unspektakuläre Geschichte – aber zwischen den Zeilen ist die von Ingrid Gordon mit einfachen, klaren Buildern wunderbar illustrierte und von André Sollie einfühlsam und ohne Pathos erzählte Geschichte unter der scheinbar stillen Oberfläche tiefer, sehr viel tiefer. Sie erzählt von Freundschaft und Liebe, vom Glück und von der Sehnsucht, von Fernweh und Erwartung. All dies ist durchweht von leiser Melancholie, verwoben mit großem Gespür für das Glück des Augenblicks und die wirklich wichtigen Dinge im Leben, so dass einem nach der ektüre ganz still und weit im Herzen wird.
Ein ganz besonderes, wunderbares Bilderbuch für kleine und große Menschen ab vier Jahren.
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