
USA, Osten. 70er Jahre. Es ist nicht einfach für den Teenager Finn Earl. Seinen Vater, der im Urwald das Leben der Eingeborenen erforscht, kennt er nicht und schreibt ihm traumverlorene Briefe, bekommt gelegentlich Videos von dessen Yamomami-Forschungen geschickt. Seiner jungen Mutter Liz, drogensüchtig und sexuel überaktiv, besorgt der gewitzte Verlierer und geschickte Lügner Finn die Drogen. Als die Polizei ihnen auf den Fersen ist, fliehen sie aufs Land und bekommen Unterschlupf in der Villa des alten Milliardärs Osborne, der in Liz Schuld steht und sich auch um Finn zu kümmern beginnt. Vlyvalle ist Wohn- und Lebensort der Reichen und Mächtigen, die Finn exotischer und geheimnisvoller vorkommen als Eingeborene im Regenwald. Finn verliebt sich in Osbornes Enkelin Maya und versucht, Teil dieser bizarren Welt zu werden, in der keiner trotz des immensen Reichtums wirklich in sich zu ruhen scheint. Auf seinem
scheinbar möglichen Weg in den „American Dream“ verliert er sich fast selbst – bis er entdeckt, wie bigott, verlogen und lasterhaft sie ist. Wittenborns Geschichte ist Entwicklungsroman und Gesellschaftsanalyse in einem, satirisch, genau. komisch und spannend. Eine wunderbare, rasante und packende Geschichte um einen erwachsen werdenden Jungen und eine kaputte Gesellschaftsschicht, die ich nicht aus der Hand legen mochte und zu meinen Lieblingsbüchern zähle. Erinnert an Salinger, Irving, Chbosky.
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