Nach „Best of Jargsblog 2011: Bücher“ folgt heute der zweite Teile mit Musik und Filmen, wie immer radikal subjektiv aus dem Augenblick heraus entschieden, was in Anbetracht der Fülle des Gehörten, Gesehenen, Besprochenen nicht leicht fällt.
Filme:

Herausragend als Familienfilm und erster Film, den die >Zwillinge vom Jarg im Kino gesehen haben, war im Sommer 2011 der wunderbare norwegische Kinderfilm „Mein Freund Knerten“, der seit kurzer Zeit auch auf DVD erhältlich ist und von dem offenbar weitere Teile zu erwarten sind.

Literaturverfilmungen sind so eine Sache: oft ist der von einem Buch berührte Leser enttäuscht, wenn er die Bilder in seinem Kopf mit den Bildern des Films konfrontiert sieht. Anders bei „The Road“ nach dem Roman von Cormack McCarthy: ein Film, der die erschütternde Wucht des Romans gekonnt auf die Leinwand bringt.

Regisseurin Urszula Antoniak ist mit „Nothing Personal“ – sicher auch durch die hervorragende Besetzung, ein wunderbares cineastisches Kammerspiel um zwei einsame Menschen gelungen, tragisch und beglückend zugleich, dass einen sprachlos zurücklässt.

Das Science-Fiction-Filme wesentlich mehr bitten können als Geballer, rasende Raumschiffe und exotische geschöpfe zeigt Duncan Jones Film
„Moon“ mit Sam Rockwell in zentralen Rollen: ein gesellschaftskritischer Film, der sich mit existentiellen Fragen zur menschlichen Identität beschäftigt und dafür eine eindrucksvolle Sprache findet.

Der französische Film „Sommer an der Seine“ weicht wohltuend ab von all den seichten Ach-wie-schön-sind-Paris-und-die-Liebe-Filmchen und inszeniert einen Kunstraub zu einer gelungenen Mischung aus Liebesdrama, Krimi und der Geschichte zweier Brüder.
Musik:

Die Entdeckung des Jahres 2011 war für jarg die Entdeckung der außergewöhnlichen Musik von Elliott Smith, ausgelöst durch „An introduction to Elliott Smith“. Der geniale Musiker hat in seinem leider zu kurzen Leben eine Fülle aussergewöhnlicher Songs geschaffen, zu denen diese Sammlung einen guten Einstieg bietet.

Aus Familiensicht erwies sich im Sommerurlaub das aktuelle Album von Jupiter Jones als Dauerläufer im Auto bei Fahrten durch Angeln an der Ostsee. Kraftvolle Musik, wunderbar besungen, die man bedenkenlos auf „repeat“ stellen konnte.

Echte Songwriter-Songs, und das auch noch auf Deutsch, bietet Bosse auf seinem Album „Wartesaal“, das musikalisch und textlich in den Bauch und nicht selten in die Beine geht.

Elbow zeigen mit „Built a rocket boys“, dass es sich in Zeiten des musikalischen Häppchen-Downloads lohnt, auf der Albumkultur zu beharren, und schaffen ein Werk aus einem Guss mit Songs, die Geschichten erzählen und musikalisch mal kraftvoll, mal zurückhaltend instrumentiert sind. Ein echter Ohrgenuss!

Das ist keine Musik, die man nebenbei beim Möhrenschnitzeln hören kann: wer sich aber Selah Sue anvertraut, entdeckt im Alöbum der belgischen Songwriterin eine musikalische Bandbreite, verbunden mit schön getexteten Songs, die das ganze Potential der jungen, ungewöhnlichen Musikerin aufscheinen und auf mehr hoffen lassen.
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