Keine Gefahr / Dota Kehr

Ich melde mich ab / Ich will einen Pass, wo Erdenbewohner drin steht / Einfach nur Erdenbewohner / Sag mir bitte wohin man da geht
Zitat aus: „Grenzen“

Nach dem wunderbaren, eher zurückhaltend instrumentierten Wo soll ich suchen“ legt Dota Kehr mit ihrer Band ein neues Album vor, dass sich am Puls der Zeit bewegt und zugleich aus ihr herausfällt. Erneut stellt sie unter Beweis, dass Singer/Songwriter-Pop auch in Deutschland eindrucksvolle Weiterlesen

Get Happy / Pink Martini

Zwei brennende Fragen stellen sich mir nach dem Genuss dieser CD: zum einen, wie mir die Musik von Pink Martini so lange entgehen konnte und zum anderen, weshalb aus Portland, Oregon so viel gute Musik kommt. Die erste Frage kann ich nicht wirkich beantworten, denn offenbar lagen Pink Martini bisher unter meinem Wahrnehmungsradar für besondere Musik, das ich jetzt natürlich nachjustiert habe. Die zweite Frage beantwortet sich von selbst: aus Portland, Oregon hat eine rege Independent-Szene, zur der Größen wie der späte Elliott Smith, John McEntire, The Decemberists, The Gossip mit Beth Ditto, Modest Mouse oder Portugal. The Men zählen.

In so einem kreativ-alternativen Umfeld ist es vielleicht Weiterlesen

The Danger of Light / Sophie Hunger

Bereits mit ihrem ersten, zuhause aufgenommenen Album „Sketches on sea“ erregte die aus der Schweiz stammende Musikerin einige Aufmerksamkeit und konnte mit „Monday’s Ghost“ im Jahr 2008 nahtlos daran anschliessen und einen Plattenvertrag mit <Universal abschliessen. Mit dem dritten Album „1983“ aus dem Jahr 2009 konnte sie auf den beiden ersten Erfolgen aufbauen, wurde zum Glastonbury-Festival eingeladen und startete 2011 eine vielbeachtete Amerikatournee. Auch bei Liveauftritten ist Sophie Hunger mit ihrer Band ein echtes musikalisches Erlebnis, wie es der Verfasser dieser Zeilen für ein unvergesslich intensives Konzert in der Hamburger Fabrik 2010 bezeugen kann.
Die Erwartungen an „The Danger of Light“ waren also hoch – und werden Weiterlesen

Wie schön wir waren / William Wahl

Im Sommerurlaub in Angeln lief diese CD auf Permanent-Repeat im Auto-CD-Spieler – nur leider versäumte ich bisher, sie auf Jargsblog zu rezensieren. Das soll nun unbedingt nachgeholt werden, denn William Wahl, Mitbegründer der A-Capella-Band Basta, hat für mich mit „Wie schön wir waren“ eines der schönsten und lyrischsten Musikalben deutscher Sprache in diesem Jahr vorgelegt.
Die auf diesem Album versammelten, überwiegend Weiterlesen

Lieder von Liebe und Tod / Bobo

Ein Album mit deutschen Volksliedern und vertonten klassischen und romantischen Gedichten weckt nicht unebdingt hohe Erwartungen: viele Volkslieder kennt man in den unterschiedlichsten klassischen Interpretationen. Auch das vertonte Gedicht lässt einen zunächst eher an die klassisch-strenge, von zumeist zeitgenössischer Musik inspirierte und umspielte Variante denken.
Bobo (In White Wooden Houses) alias Christiane Bobolina Hebold, der ausgewiesene Theatermusiker Sebastian Herzfeld (präpariertes Klavier) und Annette Kaftan (Saxophon und Bassklarinette) wagen mit „Lieder von Liebe und Tod“ eine Neuinterpreation, die gekennzeichnet ist von extrem Weiterlesen

De la Musique à la Folie / Mad Dodo

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Bald zwanzig Jahre liegen sie jetzt zurück, diese wunderbaren sechs Monate in Winterthur in der Schweiz. Leider ist es aufgrund verschiedener und durchaus glücklicher Zufälle niemals etwas mit der einige Zeit nach dem Schweizaufenthalt und nach Studienende erträumten Existenz als „Grenzgänger“ geworden, der vorzugsweise in basel gearbeitet und in Freiburg i. Br. gewohnt hätte. Egal, aus der Schweizerzeit habe ich einige schöne Erfahrungen, Erinnerungen und Vorlieben mitgebracht, seien es Gottlieber Hüppen, Raclette du Valais, Bergwanderungen, Freude am Genuss Schweizerdeutscher Dialektvariationen oder die Schweizer Bundesbahn, die man als Deutscher durchaus vermissen kann. Ja, und Musik, denn es gibt sehr, sehr gute Musiker und Bands in der Schweiz, die man in Deutschland doch ein wenig mehr zur Kenntnis nehmen sollte.
Da ist zum Beispiel dieses wunderbare Scheibe von Mad Dodo, gegründet 1982, bestehend aus Weiterlesen

Salvador / Celine Rudolph

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Draussen senkt sich der Herbst immer mächtiger über das Land, weht schon ein wenig vom Winter herbei. Drinnen wehen leicht und warm und hell wie ein südlicher Wind Klänge durch die Wohnung und entführen einen südwärts in eine Klangwelt zwischen Glück und Traurigkeit: Auf „Salvador“ von Celine Rudolph, der deutschen Jazzsängerin mit den multikulturellen Wurzeln, bringt sie uns die wunderbaren Songs des hierzulande unbekannten französischen Chansonniers Henri Salvador nahe. Mit großem Gespür für die Poesie der Originaltexte übersetzt Rudolph, die u.a. schon mit Marc Ducret und Bobby McFerrin arbeitete, diese ins Deutsche und interpretiert sie mit Weiterlesen

Unvollkommen / Maike Rosa Vogel


„Und hier bin ich und will so viel geben / Und hier bin ich und glaube an ein wunderschönes Leben / Und daran, dass in den allerschwersten Zeiten das Gefühl zu teilen / Einen überleben lässt / Und egal was sie sagen, das werd ich niemals verneinen“ („Faule Menschen“).
Gitarre, Klavier, hin und wieder etwas Perkussion und dazu diese glockenhelle, glasklare Stimme: Maike Rosa Vogels neues Album begeistert damit, Alltägliches treffend und humorvoll-beiläufig mit schönen, ungekünstelten Weiterlesen

Zaz / Zaz

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Jarg neigt ja manchmal zu Extremen. So trinkt er schon seit Wochen – obwohl bekennender Kaffee- und Pepsi-Light-Junkie – keine koffeinhaltigen Getränke. Oder er isst wochenlang morgens original Porridge zum Frühstück zum Grausen seiner gesamten Familie. Auch bei Musik hat Jarg so seine Extreme: so gibt es immer wieder Alben, die über Wochen Jargs mobiles Musikspielgerät respektive dessen Ausgabefunktionen über die Ohrschnittstelle nicht nur dominieren, sondern geradezu okkupieren.
So wie bei diesem Album der französischen Musikerin Zaz alias Isabelle Geffroy, die – seit dem Studium in der Strassenmusik und im Cabaret verwurzelt – einen wunderbaren Stil zwischen Weiterlesen

Die Mathematik der Anna Depenbusch / Anna Depenbusch

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Eigentlich sollte das eine ganz intime Platte werden: Anna Depenbusch mit Klavier. Sonst nichts. Was daraus geworden ist, ist schwer auf eine Formel zu bringen: aber da ist jetzt ein ganzes Orchester dabei und ein Haufen extravaganter Instrumente und Geräusche. Aber es irrt, wer hier einen wilden Stilmix ohne roten Faden erwartet: „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ überzeugt vor allem durch Weiterlesen

Same girl / Youn Sun Nah

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Bereits Youn Sun Nahs Album „Voyage“ hatte eine euphorische Besprechung auf Jargsblog erhalten. Mit „Same Girl“ hat die mittlerweile international bekannte südkoreanische Sängerin ein wunderbares Album vorgelegt, auf dem sie sowohl Songs covert als auch mit Neu- und Eigenkompostionen glänzt. Zauberhaft ihre erfrischenden Interpretationen etwa des oft abgenudelten Klassikers „My Favorite Things (Rodgers/Hammerstein) oder von Randy Newmans Weiterlesen

Hunger, Sophie: 1983

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Hat sich die Schweizerin Sophie Hunger mit dem Album „Monday`s Ghost“ noch auf rein akkustischen Spuren bewegt, so lässt sie ihre Musik auf dem auch international beachteten Album „1983“ auch mit Weiterlesen

Hunger, Sophie: Monday’s Ghost

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Nächte in kleinen oder grossen Konzerthallen sind selten, wenn man kleine Kinder hat – und so ist Sophie Hunger mit ihrer Musik bisher an mir vorbeigegangen (vielleicht nicht mehr lange: am 17.10.2010 tritt sie in Hamburg auf). „Monday’s Ghost“ war daher eine wahre Entdeckung und wieder einmal der Beweis, dass es jenseits des ganzen nievaulosen Popgeklingels von musikalischen Eintagsfliegen und sängerischen Launummern doch noch so etwas wie Qualität gibt. Die Sängerin Sophie Hunger hat eine ganz wunderbare, warmrauhe Stimme, die auf diesem Album mit seinen überwiegend englischen Texten, begleitet von Weiterlesen