Jargsblog beste Scheibenwelten: Nachlese Musik 2014

Es ist nicht zu bestreiten: ich fahre insgesamt weniger Auto. Dadurch komme ich effektiv weniger zum Musikhören, was sich leider zumindest im letztem Jahr deutlich auf die Zahl der an dieser Stelle vorgestellten musikalischen Kostbarkeiten auswirkte. Das sollte sich ändern. Was sich nicht ändern wird, ist die Zahl der in der Nachlese vorgestellten CDs – gewissermaßen die Essenz der Essenz der Musikperlen des letzten Jahres. Also los:

Beginnen wir mit Dead Can Dance, die nach 14 Jahren mit „Anastasis“ ein neues Album herausbrachten. Ganz sicher eines jener Weiterlesen

Angus & Julia Stone / Angus Stone ; Julia Stone

If I ever, ever did stray
Would you come back
Come back to me?
But you can’t follow a dog home
No you can’t call a dog home
If you don’t know his name

Just as long as you gon‘ get home
You get home
Just as long as you gon‘ get home
You get home

(Aus dem Lied: Get Home)

In Australien sind die Geschwister Angus & Julia Stone bereits recht bekannt. Bereits 2011 gingen sie auf Europatournee, unterliefen aber sträflicherweise mein damals von anderen Dingen okkupiertes musikalisches Radar. Bis jetzt.

Mit „Angus & Julia Stone“ legen sie ihr mittlerweile sechstes Album vor und trafen mich mit dem Zauber Weiterlesen

Babel / Mumford & Sons

Als vor einigen Jahren mit „Sigh No More“ das erste Album von Mumford & Sons erschien, hatte ich es für einige Wochen gewissermaßen auf Dauerrepeat im Mp§-Player und im inneren Songgedächtnis. Der Folk-Pop von Mumford & Sons aus Großbritannien spielte sich damals in die Herzen vieler überraschter Zuhörer – auch jenen, die bei Folk bisher eher an Holzfällermusik oder banjospielende Althippies dachten. Schon „Little Lion Man als erste Singleauskopllung erwies sich damals als einer jener Ohrwürmer, die man gerne im Ohr wohnen lässt, auch wenn gerade mal keine Kopfhörer oder Lautsprecher die Schnittsteller zur Musik bilden.
Mit Babel haben Mumford & Sons im September 2012 ihr mit Spannung erwartetes zweites Album vorgelegt und Weiterlesen

A Kiss Before You Go / Katzenjammer

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In Deutschland wurde die 2005 gegründete norwegische All-Women-Band ja erst verspätet bekannt, denn ihr erstes und bereits auf Jargsblog gefeiertes Album „Le Pop“ erschien in Deutschland erst mit über einem Jahr Verspätung. Die nach der Comicserie „The Katzenjammer Kids“ benannte Band legt mit „A Kiss Before You Go“ nun eine fulminante zweite CD vor: auch hier begeistern Katzenjammer mit virtuoser Musik, die von Weiterlesen

De la Musique à la Folie / Mad Dodo

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Bald zwanzig Jahre liegen sie jetzt zurück, diese wunderbaren sechs Monate in Winterthur in der Schweiz. Leider ist es aufgrund verschiedener und durchaus glücklicher Zufälle niemals etwas mit der einige Zeit nach dem Schweizaufenthalt und nach Studienende erträumten Existenz als „Grenzgänger“ geworden, der vorzugsweise in basel gearbeitet und in Freiburg i. Br. gewohnt hätte. Egal, aus der Schweizerzeit habe ich einige schöne Erfahrungen, Erinnerungen und Vorlieben mitgebracht, seien es Gottlieber Hüppen, Raclette du Valais, Bergwanderungen, Freude am Genuss Schweizerdeutscher Dialektvariationen oder die Schweizer Bundesbahn, die man als Deutscher durchaus vermissen kann. Ja, und Musik, denn es gibt sehr, sehr gute Musiker und Bands in der Schweiz, die man in Deutschland doch ein wenig mehr zur Kenntnis nehmen sollte.
Da ist zum Beispiel dieses wunderbare Scheibe von Mad Dodo, gegründet 1982, bestehend aus Weiterlesen

You can’t teach an old dog new tricks / Seasick Steve

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Nein, einem alten Hund kann man keine neuen Tricks beibringen. Oder doch? Jedenfalls ist man ersten Lied „Treasures“ schon erstaunt, wie der zart der spät vor allem durch selbstgebaute, knarzende Gitarren und mit rauher Stimme vorgetragene Songs bekannt gewordene Musiker Seasick Steve alias Steve Wold singen kann, sanft die Gitarre zupfend und nur sacht von Geige begleitet. Bei „You can’t teach an old dog new tricks“ geht es dann mit rohen Sounds wie gewohnt zur Sache, wenn auch folkiger als gewohnt und unerhört kraftvoll, was auch an der Begleitung von Basslegende Weiterlesen

Unvollkommen / Maike Rosa Vogel


„Und hier bin ich und will so viel geben / Und hier bin ich und glaube an ein wunderschönes Leben / Und daran, dass in den allerschwersten Zeiten das Gefühl zu teilen / Einen überleben lässt / Und egal was sie sagen, das werd ich niemals verneinen“ („Faule Menschen“).
Gitarre, Klavier, hin und wieder etwas Perkussion und dazu diese glockenhelle, glasklare Stimme: Maike Rosa Vogels neues Album begeistert damit, Alltägliches treffend und humorvoll-beiläufig mit schönen, ungekünstelten Weiterlesen

Paper Airplane / Alison Krauss & Union Station

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Alison Krauss, die amerikanische Sängerin, Songwriterin und Violinistin, hat der Bluegrass-Countrymusik ja schon in den 90er Jahren neue Frische verliehen und mit eigenen Alben, aber auch musikalischen Beiträgen zu Filmen wie „Cold Mountain“ und „O brother where art thou“ für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach sieben Jahren hat sie jetzt zusammen mit Union Station ihr vierzehntes Album vorgelegt: perfekt arrangierte, anspruchsvoll getextete Songs, farbig, authentisch und Weiterlesen

Pilgrim / Fjarill

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Da müssen sich manchmal zwei begegnen, und schon wird etwas Neues, Wunderbares daraus. Fjarill (schwedisch für „Schmetterling), bestehend aus der schwedischen Sängerin und Pianistin Aino und der Geigerin Hanmari aus Südafrika, sind sich in Hamburg begegnet und haben bereits mit ihrem ersten Album „Stark“ einen wunderbaren Beweis ihrer Kreativität und ihres musikalischen Mutes vorgelegt. Mit „Pilgrim“ haben sie 2008 nochmal nachgelegt und vereinen wiederum Elemente aus Weiterlesen

An introduction to .. Elliott Smith / Elliott Smith

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Irgendwie ist die Musik von Elliott Smith über die Jahre an mir vorbeigegangen, obwohl mir Songs des genialen und 2003 viel zu früh unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben gekommenen Songwriters bestimmt schon untergekommen sind: so hat er einige Lieder zu Gus Van Sants „Good Will Hunting“ begesteuert und wurde mit einem davon, dem verhaltenen, traurigen Weiterlesen

Jargsblog feiert im Dezember: Mehr als 333 Beiträge …

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… auf Jargsblog, den Monat mit den meisten Klicks seit dem Start von Jargsblog im Februar 2010 und eine kleine Erdmöbel-Klickeuphorie, die die Zugriffszahlen auf Jargsblogbeiträge glatt verdoppelte. Vielen Dank für die freundlichen Kommentare der letzten Wochen, eine schöne Weihnachtszeit und guten Rutsch!

Nathalie Merchant: Leave your sleep

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Selbst komponierte Schlafliedern für ihre kleine Tochter standen am Anfang dieses Albums. Doch was anfangs als Sammlung von Wiegen- und Kinderliedern begonnen wurde, ist nach fünf Jahren ein grosses Projekt geworden, an dem weit über 100 Musiker beteiligt waren. Und das nur, weil Natalie Merchants Tochter fragte, was passiert, wenn Menschen Weiterlesen

Laura Veirs: July Flame

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Unscheinbar und unprätentiös kommt Laura Veirs, die 37jährige Songwriterin aus Oregon, daher. Doch affektive Auftritte wie manches Gesangssternchen hat die bebrillte Musikerin und studierte Geologin auch nicht nötig, bringt sie doch mit Weiterlesen

Seasick Steve: Man from another time

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Jetzt ist Seasick Steve nach dem Sprung über den großen Teich und dem Erfolg seines zweiten Albums in Großbritannien endlich auch der Sprung mach Deutschland gelungen. Mit „Man from another time“ erlangte er erstmals größere Aufmerksamkeit Weiterlesen

Mumford & Sons: Sigh no more

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Gitarre, Bass, Banjo, Tamburin, Keyboards und Gesang: Das sind Mumford & Sons. Was zunächst klingt wie eine Bluegrass-Cowboyband aus dem Südwesten der USA, ist in Wahrheit eine vierköpfige Weiterlesen

Winston, Charlie: Hobo

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Charlie Winstons musikalische Karriere wurde ab 2006 durch Peter Gabriel entscheidend befördert. Winston, aus einer musikalischen Familie stammend, legt mit „Hobo“ seine zweite Platte nach „Make Way“ vor, dass trotz seiner mitreissenden Weiterlesen

Newsom, Joanna: Have One on Me [Box-Set]

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Insgesamt 18 Songs und 120 Minuten Musik versammeln sich auf diesen drei Scheiben, und wer bisher nichts von Joanna Newsom aus Nevada City, Calif. gehört, dürfte sich spätestens jetzt für sie und ihre Musik interessieren. Newson, Sängerin, Songwriterin und Harfenspielerin, liefert mit „Have one on me“ und den teilweise ausgesprochen langen Songs ein fulminantes Album ab, auf dem sie mit ihrer Weiterlesen

Katzenjammer: Le Pop

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Katzenjammer muss nicht schlimm sein – dieser hier in Form von „Le Pop“ ist Musik wie ein Nachmittag in einem abgefahrenen Zirkus, ein Abend in einer Nebenstrassen-Bar, ein Tag auf einem leicht verwahrlosten Weiterlesen

White, Simone: Yakiimo

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„Yakiimo“ steht im Japanischen für „gegrillte Süsskartoffel“. Was kulinarisch recht schmackthat klingt, trifft in akkustischer Hinsicht auf das hörenswerte Album gleichen Namens zu: Simone Whites zweites Album ist zwar von Country und Folk beeinflusst, entfaltet aber mit einer reduzierten, zurückhaltenden Instrumentierung – Geige, Bass und die von White gespielte Gitarre – einen ganz eigenen Weiterlesen

Kings of Convenience: Declaration of Dependence

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Norwegen muss ein besonderes Klima haben, oder warum wachsen da so viele interessante und gute Musiker. Auch die seit 2001 existierenden Kings of Convenience kommen aus diesem Land, und was die beiden 1975 geborenen Musiker Øye und Bøe machen, ist wirklich hörenswert. Die Musik auf „Declaration of Independence erinnert stark an die erste Zeit von Weiterlesen

Williams, Holly: Here with me

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Wer als Großvater die mit 29 Jahren gestorbene Legende Hank Williams und auch noch andere enge Verwandte hat, die den Nashville-Sound geprägt haben, könnte leicht in die gleiche Schublade gesteckt werden. Doch Holly Williams macht ihr Weiterlesen

Sia: Some people have real problems

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SIA, aus Australien stammende ehemalige Sängerin von Zero 7, veröffentlichte mit „Some people have real problems“ bereits ihr drittes Soloalbum. Es kommt leicht und gefühlvoll, mal schwerelos, mal spielerisch, mal geerdeter daher, mit Elementen aus Weiterlesen

Bowerbirds: Hymns for a dark horse

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Wenn man weiss, dass die Bandmitglieder Phil Moore, Beth Tacular und Mark Paulson lange in einem Caravan in den Wäldern und mittlerweile in einer selbstgebauten Blockhütte leben, wird einem klar, warum das Album so nach Lagerfeuer und Landleben klingt. Trotzdem vermeiden die Bowerbirds alle Weiterlesen

Spiro: Lightbox

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Spiro war mir leider in den vergangenen 16 Jahren nicht begegnet, aber es ist ja nie zu spät: das dritte Album erreichte jetzt meine begeisterten Ohren. Streicher, Mandoline, Akkordeon, Gitarre – mehr braucht es für die vier Musiker aus Bristol nicht, um Weiterlesen

Bowerbirds: Upper Air

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Raus aus der Blockhütte und ab auf Tournee: so ging es den Bowerbirds nach dem Erfolg des wunderbaren Erstlings „Hymns for a dark horse„. Mit „Upper Air“ legen sie ihr zweites Album vor und enttäuschen den geneigten Hörer nicht. Der zweitstimmige Gesang von Beth Tacular und Phil Moore hat einen ganz Weiterlesen

Calexico: Carried to dust

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Die Independent-Band Calexico aus Arizona hat mit „Carried to dust“ wieder ein wunderbares Album vorgelegt, das wie aus einem Guss gemacht ist und doch vom ersten bis zum letzten Lied spannend bleibt.

Eigenwillig und exzentrisch, mit Anleihen beim Weiterlesen

Cooder, Ry: Anthology – The Ufo has landed

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Seit über dreissig Jahren ist Ry Cooder, vom Blues her kommend, dabei und begeistert mit der Virtuosität und Verwandlungsfähigkeit seiner Musik, die sich aus vielen Einflüssen speist. Seine Werke haben über die Jahre eine Unmenge von Stilen aufgenommen – vom Vaudeville über Weiterlesen