
„Das heißt, sie waren allein bis auf die Delphine. Denn als der Vordersteven des Schiffs das violette Glas durchschnitt, pflügte er glitzernde, schneeweiße Schaumberge auf; und etwas Schöneres als die tief im Inneren des Glases tanzenden Delphine hatte ich noch nie gesehen. Ein Dutzend Tiere, mächtig, viel größer als ein Mensch, am Rücken olivbraun, die Flanken und der Bauch von einem leuchtenden Blassgrün; ihre Form: Gestalt gewordene Geschwindigkeit. Die spitze Schnauze vor der wulstigen Stirn teilte das Wasser perfekt, und hinter der rudernden Schwanzflosse schloss es sich wieder, so als sei nichts gewesen. Meistens tanzten sie paarweise, glitten vor dem Steven hin- und her wie Schlittschuhläufer, dann kreuzten sie – einer oben, einer unten – übereinander hinweg, drehten sich um die eigene Achse, ein silbrig grünlicher Blitz tief unter Wasser, stiegen nach oben, bis ihre Rückenflosse die Luft wie eine weiße Feder durchtrennte, schnellten hoch wie kraftstrotzende Meerjungfrauen, haltlos vor Glück, warfen sich im Sprung auf den Rücken bald zu zweit, manchmal zu dritt, zu viert oder auch zu fünft. Plötzlich schossen zwei davon und verließen das Schiff; aus dem Nichts tauchten zwei neue auf, kreuzten den Bug und gesellten sich zu dem himmlischen Wasserspiel“. (S. 25)
Der Kampf des Menschen gegen die Gewalten der Natur ist ein immer wiederkehrendes Thema in der Literatur: die Bandbreite reicht dabei vom Weiterlesen →
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