
„At the albums heart lies the memory of the people we have lost in these last two years, but we were in no mood to be maudlin. It’s to them. But it’s for us. We are still drinking, laughing, crying, fighting, fucking, making our music. They wouldn’t have wanted it any other way.“ (Tindersticks-Frontmann Stuart A. Staples zu „The Something Rain“)
Es gibt Musikalben, deren Songs Geschichten erzählen, denen man wieder und wieder zuhört, als wären sie der Soundtrack zu einem Film, der vor dem inneren Auge abläuft, während man den Songtexten lauscht, getragen vom Klang der Musik.
Mit „The Something Rain“ ist der mittlerweile gut zwanzig Jahre alten britischen Independent-Band Tindersticks ein solches Album gelungen. Stuart A. Staples warme, rauhe Weiterlesen
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Archiv der Kategorie: Musik
Thomas D: Kennzeichen D

Wunderbares Album, das leicht daher kommt und doch musikalisch und inhaltlich einiges zu bieten hat. Textlich zuweilen anspruchsvoll, zuweilen vergnüglich gut, gelingt es Thomas D, ein Album zu machen, dass Weiterlesen
III / Chickenfoot

Nein, dies ist eigentlich nicht die dritte, sondern erst die zweite Platte von Chickenfoot (auf Jargsblog findet man die erste Scheibe hier), jener 2008 gegründeten Rockformation mit Sammy Haggar und Bassmann Michael Anthony von Van Halen, dem furiosen Gitarrengenie Joe Satriani und Chad Smith (Red Hot Chili Peppers) am Schlagwerk. Aber wenn man „III“ gehört hat, kommt umgehend der Wunsch nach einer weiteren Scheibe auf: bester Hard Rock, der einem unwiderstehlich in die Weiterlesen
Stop drop and roll!!! / Foxboro Hot Tubs

Musikalisch in den 60er-Jahre-Pop einzutauchen, ist ja seit einiger Zeit recht angesagt und gelingt mal mehr, mal weniger gut. Die amerikanischen Punk-Rocker von Greenday lassen sich in ihrem mit anderen gegründeten Nebenprojekt Foxboro Hot Tups offensichtlich stark von Band aus dieser Zeit wie den Kinks, Buddy Holly, The Who, The Clash und anderen inspieren und surfen stilistisch mit Weiterlesen
Sleep little girl / Layla Zoe

Rauh, kraftvoll und virtuos, dazu eine große stimmliche Bandbreite … oft wird der Vergleich zu janis Joplin gezogen, um die Stimme der kanadischen Sängerin Layla Zoe zu beschreiben. Zoe, die seit früher Kindheit singt und bereits mit vierzehn Jahren erste Auftritte mit der Band ihres Vaters absolvierte, hat bereits mehrere CDs vorgestellt. „Sleep little girl“ wurde vom deutschen Gitarristen Henrik Freischlader produziert, der an den Aufnahmen selbst mitwirkt als Teil des fulminanten Trios, das Zoe die instrumentelle Basis für ihre zehn selbst geschriebenen und komponierten Songs liefert.
Das Album setzt ganz auf die Wirkung der Weiterlesen
A Creature I don’t know / Laura Marling

Mit 16 Jahren wurde Laura Marling durch einige per MySpace verbreitete Songs in der britischen Indie Szene einem größeren Hörerkreis bekannt. Der Indie-Status hielt aber zumindest vom Label her nicht lange an, denn bereits für „Alas I cannot swim“ wurde Virgin auf sie aufmerksam. Mit „A creature I don’t know“ legt die 21jährige, zeitweise mit dem Mitbegründer von Mumford & Sons, Marcus Mumford, liierte Musikerin, die eine bemerkenswerte warme, heiser-rauhe Stimme besitzt und sowohl Gitarre als auch Piano spielt, mittlerweile ihr drittes Album vor und beeindruckt erneut mit wunderbarem Neo-Folk-Pop. Ihre Musik ist dabei beeinflusst von Countryrock, Bluegrass und Blues, verwendet Elemente aus Walzer, Soul und Jazz und reicht in der Bandbreite von bewegt bis still.
Herausragend und sehr in die Beine gehend ist das dunkle, traurig-romantische Weiterlesen
La Grande / Laura Gibson

La Grande ist eine Stadt in Orgegon, USA, an der man „normalerweise vorbeifährt“. Für die Singer-/Songwriterin Laura Gibson, die dem Alternative Country zuzuordnen ist und deren Musik starke Einflüsse aus Delta Blues, Jazz und Appalachian Folk anzumerken sind, ist dort aber eine eigenartige Energie zu spüren, weshalb sie ihrem aktuellen Album den Namen dieser Stadt gab.
Beginnend mit der wundervollen titelgebenden Hymne, fährt sie fort mit dem ausgesprochen soulig-zärtlichen „Milk-Heavy, Pollen-Eyed“, nach dessen akustischem Genuss der Hörer dem Album nicht mehr entrinnen kann. Die fragile, vom Weiterlesen
Shooting rubberbands at the stars / Edie Brickell & The New Bohemians

„I’m not aware of too many things/I know what I know, if you know what I mean“.
Auch in den 80er Jahren gab es mehr als genug schlechte, doch erfolgreiche Musik, die heute zu Recht vergessen ist. Erinnern sollte man sich aber unbedingt auch heute noch an das wundervolle Album von Edie Brickell & The New Bohemians, das 1988 nicht nur große Zustimmung bei der Musikkritik, sondern auch in den Plattenläden bekam und mit der Singelauskoplung „What I am“ auch relativ hoch in die Singlecharts kam. An diesem perfekten Album der 1966 geborenen, seit Anfang der Neunziger Jahre mit Paul Simon verheirateten Edie Brickell und ihrer Band stimmt einfach alles: hervorragende Texte, deren Gehalt sich Weiterlesen
Vermischung / Jorinde Jelen

Es war, als hätt‘ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt‘.
(aus: Joseph von Eichendorff, „Mondnacht“)
Eichendorff? Rilke?? Was hat das mit Jazz zu tun? Sehr viel, denn Jorinde Jelen und ihre Musiker zeigen auf ihrem bemerkenswerkenswerten Album „Vermischung“ unter anderem je ein vertontes Gedicht dieser beiden schon klassischen deutschsprachigen Dichter und finden dafür eine eigene musikalische Sprache. Subtil arrangiert, machen Jelens Gesang und die perfekt darauf abgestimmten Musiker daraus zwei bemerkenswerte Songperlen, die die klassischen Gedichte zeitlos in die Gegenwart transformieren.
Doch Jorinde Jelen, Bastian Ruppert (Gitarre, Posaune), Steffen Greisinger (Piano), Christian Sievert (Kontrabass, Gesang) und Michael Kersting (Schlagzeug, Udu) glänzen nicht nur damit, sich mutig Weiterlesen
The one / Lizzy Loeb

Es muss ja nichts heissen, wenn die Eltern Profimusiker sind – schaden kann es auch nicht. Im Fall des Debütalbums von Lizzy Loeb, einer 25 Jahre jungen New Yorker Sängerin und Gitarristin, scheint es sich eher gelohnt zu haben, denn neben dem Vater, dem Jazzgitarristen Chuck Loeb, sind auch andere bekanntere Musiker daran beteiligt wie etwa der deutsche Schlagzeuger Weiterlesen
Traveller / Anoushka Shankar

Ihre berühmte Halbschwester Norah Jones kennt mittlerweile jeder, und auch ihr Vater, der Sitarvirtuose Ravi Shankar dürfte vielen nicht ganz unbekannt sein. Die 1981 geborene Anoushka Shankar hat sich im Gegensatz zu Jones früh der traditionelle indischen Musik verschrieben und trat bereits mit 13 Jahren als Sitarspielerin öffentlich auf. Nach etlichen Auftritten mit ihrem Vater brachte sie 1998 ihr erstes Soloalbum heraus und musizierte seitdem nicht nur mit ihrem Vater und mit ihrer Halbschwester, sondern bereits mit Sting, Jethro Tull, Herbie Hancock und anderen.
„Traveller“ ist ein besonderes Album, denn Anoushka Shankar vertritt damit die gewagte musikalische These, dass Weiterlesen
Don’t explain / Joe Bonamassa & Beth Hart

Wenn zwei außergewöhnliche musikalische Talente wie Sängerin Beth Hart und der Bluesgitarrist Joe Bonamassa sich zusammentun, sind die Erwartungen des verwöhnten Publikums entsprechend hoch. Um dies vorwegzunehmen: die Erwartungen werden nicht enttäuscht – im Gegenteil.
Insgesamt zehn gecoverte Tracks haben die befreundeten Musiker hier zusammengestellt – bekanntere und unbekanntere Songs, deren Bandbreite von Jazz zu Blues, von Soul zu klassischem Rock reicht. Bill Withers, Billie Holiday, Tom Waits, Ray Charles, Melody Gardot, Aretha Weiterlesen
Viktoria / Maria Mena

Die Norwegerin Maria Mena begeistert seit 2001 mit ihrer Musik. Jargsblog widmete sich bereits ausführlich ihren Alben „Cause and effect“ und „Apparently unaffected„.
Auch das neue Album ist es wert, Beachtung zu finden: auf „Vikoria“, das seinen Titel ihrem zweiten Vornamen verdankt, finden sich vorwiegend Weiterlesen
I am Jem Cooke / Jem Cooke

Kein neues Popsternchen, sondern eine 30jährige, aus einer englischen Musikerfamilie stammende Sängerin gibt hier mit dem selbstbewussten Titel ihr Debüt. Und tatsächlich hat die 2011 als Support von Bob Geldof durch deutschsprachige Lande tourende Jem Cooke einiges zu bieten. Früh entdeckt sie den Spaß am Singen, schreibt sie Songs, zieht dann nach der Teenagerzeit nach New York mit dem Traum vom ganz großen Durchbruch, um schliesslich mit Mitte Zwanzig und zurück in England unplugged mit ihrer Ukulele durch die Clubs zu ziehen. Weiter schreibt sie Songs und nimmt schliesslich, auf der Weiterlesen
Metals / Feist

Nach vier Jahren veröffentlichte Leslie Feist erstmals wieder ein Album, das nach eigener Ansage viel bewegter, lauter sein soll als ihr bisher erfolgreichstes Album „The Reminder„. Tatsächlich präsentiert Metals zum Teil wesentlich aufgewühltere Klangwellen, zum Teil aber auch wieder sanfte, ruhige und erdige Klangteppiche: wir finden ein Album vor, in dem rauhe, rockige Songs und zurückhaltende Balladen enthalten sind und die Stimmung zwischen tiefer Melancholie und kraftvollem Aufbegehren wechselt, geprägt von einer Weiterlesen
A Kiss Before You Go / Katzenjammer

In Deutschland wurde die 2005 gegründete norwegische All-Women-Band ja erst verspätet bekannt, denn ihr erstes und bereits auf Jargsblog gefeiertes Album „Le Pop“ erschien in Deutschland erst mit über einem Jahr Verspätung. Die nach der Comicserie „The Katzenjammer Kids“ benannte Band legt mit „A Kiss Before You Go“ nun eine fulminante zweite CD vor: auch hier begeistern Katzenjammer mit virtuoser Musik, die von Weiterlesen
Mutual Friends / BOY

„This is the beginning“ – mit diesem wunderschönen Song beginnt das erste Album von BOY, bestehend aus der Zürcher Sängerin Valeska Steiner und der Hamburger Musikerin Sonja Glass (unterstützt vom Schlagzeuger Thomas Hedlund). Dies ist der Anfang, hofft denn auch der begeisterte Hörer nach dem ersten Durchgang durch das Album und hofft, dass es irgendwann ein zweites Album geben möge. Steiner und Glass haben sich im Hamburger Popkurs kennengelernt und treten als BOY bereits seit 2007 auf Konzerten auf. Bei Grönemeyers Grönland Records haben sie jetzt ihr erstes Album aufgenommen.
Bemerkenswert an BOY ist, dass Steiner und Glass alle Instrumente bis auf die in eingängigen Songs vom Hedlund gegebene Schhlagzeugunterstützung selbst spielen. Und wie sie das tun: das Album versammelt wohltuend Weiterlesen
Sweep me away / Fredrika Stahl

Fredrika Stahl bewegt sich auch mit ihrem neuen Album im Grenzbereich zwischen Jazz und Pop, überrascht aber diesmal mit beachtenswerten Songwriterqualitäten. Dabei schafft sie es, trotz eines insgesamt fluffigen, federleichten Sounds und zurückgenommener, doch deutlicher Beats nie ins Weiterlesen
De la Musique à la Folie / Mad Dodo

Bald zwanzig Jahre liegen sie jetzt zurück, diese wunderbaren sechs Monate in Winterthur in der Schweiz. Leider ist es aufgrund verschiedener und durchaus glücklicher Zufälle niemals etwas mit der einige Zeit nach dem Schweizaufenthalt und nach Studienende erträumten Existenz als „Grenzgänger“ geworden, der vorzugsweise in basel gearbeitet und in Freiburg i. Br. gewohnt hätte. Egal, aus der Schweizerzeit habe ich einige schöne Erfahrungen, Erinnerungen und Vorlieben mitgebracht, seien es Gottlieber Hüppen, Raclette du Valais, Bergwanderungen, Freude am Genuss Schweizerdeutscher Dialektvariationen oder die Schweizer Bundesbahn, die man als Deutscher durchaus vermissen kann. Ja, und Musik, denn es gibt sehr, sehr gute Musiker und Bands in der Schweiz, die man in Deutschland doch ein wenig mehr zur Kenntnis nehmen sollte.
Da ist zum Beispiel dieses wunderbare Scheibe von Mad Dodo, gegründet 1982, bestehend aus Weiterlesen
I am the man / Simone White.

Vielleicht geht es Ihnen genauso: sie haben ein brandneues Musikalbum gehört, sind schwer begeistert von dem neuentdeckten Künstler und forschen nach früheren Veröffentlichungen. So ging es mir bei Simone White, deren Album „Yakiimo“ bereits auf Jargsblog empfohlen wurde.
Auch mit „I am the man“ erfüllt die kalifornische Songwriterin die Erwartungen, die ihr drittes Album „Yakiimo“ bei mir geweckt hatte: ein Weiterlesen
Let them talk / Hugh Laurie

Ein Brite kriegt den Blues: und dazu noch ein ziemlich bekannter Brite, nämlich Hugh Laurie, der Serienjunkies normalerweise als „Dr. House“ bestens bekannt ist. Und er hat den Blues nicht erst seit heute, sondern eigentlich schon immer. Wahrscheinlich schon seit dem sechsten Lebensjahr, seit er Klavier zu spielen begann. Erst jetzt aber, jenseits der 50, legt uns Laurie sein Debütalbum vor.
Nun ist das ja bekanntermaßen so eine Sache mit den Schauspielern, die sich zur Weiterlesen
Salvador / Celine Rudolph

Draussen senkt sich der Herbst immer mächtiger über das Land, weht schon ein wenig vom Winter herbei. Drinnen wehen leicht und warm und hell wie ein südlicher Wind Klänge durch die Wohnung und entführen einen südwärts in eine Klangwelt zwischen Glück und Traurigkeit: Auf „Salvador“ von Celine Rudolph, der deutschen Jazzsängerin mit den multikulturellen Wurzeln, bringt sie uns die wunderbaren Songs des hierzulande unbekannten französischen Chansonniers Henri Salvador nahe. Mit großem Gespür für die Poesie der Originaltexte übersetzt Rudolph, die u.a. schon mit Marc Ducret und Bobby McFerrin arbeitete, diese ins Deutsche und interpretiert sie mit Weiterlesen
You can’t teach an old dog new tricks / Seasick Steve

Nein, einem alten Hund kann man keine neuen Tricks beibringen. Oder doch? Jedenfalls ist man ersten Lied „Treasures“ schon erstaunt, wie der zart der spät vor allem durch selbstgebaute, knarzende Gitarren und mit rauher Stimme vorgetragene Songs bekannt gewordene Musiker Seasick Steve alias Steve Wold singen kann, sanft die Gitarre zupfend und nur sacht von Geige begleitet. Bei „You can’t teach an old dog new tricks“ geht es dann mit rohen Sounds wie gewohnt zur Sache, wenn auch folkiger als gewohnt und unerhört kraftvoll, was auch an der Begleitung von Basslegende Weiterlesen
Selah Sue / Selah Sue

Hinter Selah Sue verbirgt sich die belgische Musikerin Sanne Putseys, die mit ihrem Debütalbum „Selah Sue“ sich erfrischend vom poppigen Einheitsbrei unserer Tage abhebende Songs präsentiert. Die 22jährige Songwriterin komponiert und textet selbst, seit sie mit 15 Jahren eine akustische Gitarre geschenkt bekam. Entdeckt von Milow und ersten Auftritten als Supporting Act bei Jamie Lidell, James Morrison und anderen folgte als bisheriger Höhepunkt ein Auftritt im Vorprogramm von Prince bei dessen Konzert in Antwerpen und ein Duett mit Ce-Loo Green auf dessen Album „The Lady Killers“.
Sie bewegt sich stilistisch auf ihrer ersten Scheibe zwischen Weiterlesen
Layla and other assorted lovesongs / Derek and The Dominoes

Derek and the Dominoes? Wer soll das denn sein? Und dann noch so ein altmodisches Plattencover. Tatsächlich versteckt sich hinter „Derek“ kein Geringerer als Gitarrenlegende Weiterlesen
Rome / Danger Mouse & Daniele Luppi. Starring Jack White & Norah Jones

Musik kann weite Räume eröffnen, einen komplett aus der Zeit schleudern und im besten Sinne anachronistisch sein. Mit „Rome“ hat der umtriebige Produzent Brian Joseph Burton alias Danger Mouse ein gigantisches akustisches Erlebnis vorgelegt, das aus unserer durchdigitalisierten Welt fällt, komplett analog mit Technik und Instrumenten der 70er Jahre live eingespielt wurde und sich als Hommage an die Weiterlesen
Deleted Scenes from the Cutting Room Floor / Caro Emerald

Aussergewöhnliche Popmusik aus den Niederlanden? Doch, die gibt es, und erfolgreich ist sie auch. Caro Emerald (alias Caroline Esmeralda van der Leeuw) aus Amsterdam hat mit den „Deleted Scenes from the Cutting Room Floor“ ein aussergewöhnliches Retro-Pop-Album vorgelegt, das klingt, als hätten sich die Andrew Sisters mit Amy Winehouse Weiterlesen
Unvollkommen / Maike Rosa Vogel

„Und hier bin ich und will so viel geben / Und hier bin ich und glaube an ein wunderschönes Leben / Und daran, dass in den allerschwersten Zeiten das Gefühl zu teilen / Einen überleben lässt / Und egal was sie sagen, das werd ich niemals verneinen“ („Faule Menschen“).
Gitarre, Klavier, hin und wieder etwas Perkussion und dazu diese glockenhelle, glasklare Stimme: Maike Rosa Vogels neues Album begeistert damit, Alltägliches treffend und humorvoll-beiläufig mit schönen, ungekünstelten Weiterlesen
Helplessness Blues / Fleet Foxes

„Why in the night sky are the lights on? / Why is the earth moving round the sun? / Floating in the vacuum with no purpose, not a one / Why in the night sky are the lights on?“
Qualität braucht ihre Zeit: Drei Jahre hat es gedauert, bis die Fleet Foxes aus Seattle mit „Hleplessness Blues“ ihr neues Album fertigstellt haben. Aber das Warten hat sich gelohnt: Musik, die aus der Zeit fällt, ist auf diesem Album zu hören. Zum Sextett verstärkt, bezaubern sie wieder mit Weiterlesen
Build a rocket boys! / Elbow

Leider droht ja in unserer Zeit des Musikhäppchendownloads die Albumkultur verloren zu gehen. „Built a rocket boys“ von Elbow zwigt eindrucksvoll, was ein gut gemachtes Album zu leisten vermag: es nimmt den Hörer mit auf eine akustische Reise, verlangt ihm aber auch die volle Aufmerksamkeit ab, verweigert, als Hintergrundplätschern gehört zu werden.
Die Musik von Elbow lässt auch gar nichts anderes zu, den bereits der erste, sacht mit einem Ticken beginnende Track „The Birds“ um die Begegnung eines Weiterlesen
Paper Airplane / Alison Krauss & Union Station

Alison Krauss, die amerikanische Sängerin, Songwriterin und Violinistin, hat der Bluegrass-Countrymusik ja schon in den 90er Jahren neue Frische verliehen und mit eigenen Alben, aber auch musikalischen Beiträgen zu Filmen wie „Cold Mountain“ und „O brother where art thou“ für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach sieben Jahren hat sie jetzt zusammen mit Union Station ihr vierzehntes Album vorgelegt: perfekt arrangierte, anspruchsvoll getextete Songs, farbig, authentisch und Weiterlesen
Cornershop and the Double ‚O‘ Groove Of / Cornershop

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Musik. In diesem Sinne gilt es, dem anhaltenden, auf die Stimmung gehenden Dauerregen etwas entgegenzusetzen: Jargsblog empfiehlt dafür heute die britische Independent-Rockband Cornershop, die an Jarg unverständlicherweise zwanzig Jahre lang vorbeigegangen ist. Das Geniale an Cornershop ist, dass britscher Pop mit Weiterlesen
Hest / Kakkamaddafakka

Norwegen ist – musikalisch betrachtet – das England der 2010er Jahre. Warum? Weil aus diesem Land einfach unglaublich gute Musik kommt. Da gibt es zum Beispiel die Kings of Convenience … die hier nur deshalb eine Rolle spielen, weil Erlend Oye von KoC auch als Produzent arbeitet. Und als solches das zweite Album der norwegischen Independent-Band „Kakkamaddafakka“ herausgebracht hat. Ok, der Name der Band klingt für deutsche Ohren jetzt vielleicht nicht unbedingt soo Weiterlesen
Wartesaal / Bosse

„Ich schau Dich an, wenn du da sitzt / Jeden Tag von 9 bis 10 / du siehst aus, als würdest Du auf irgendjemand warten / Bis du dann aufstehst und alleine gehst / und du stützt deinen Kopf / wenn er wieder zu voll ist / und ich stütz meinen Kopf / wenn er wieder zu voll ist …“
Melancholisch startet so dieses Album mit dem titelgebenden Weiterlesen
Jupiter Jones / Jupiter Jones

Es gibt sie immer wieder: gute Musik, die dem vom alltäglichen Radio Gaga genervten Musikfreund zur Entdeckung wird und trotzdem erfolgreich ist. So wie die neue CD der mir bisher leider komplett am Ohr vorbeigegangenen Band Jupiter Jones, die es mittlerweile bundesweit zum Erfolg gebracht hat und trotz des an die Hamburger Schule erinnernden Sounds tatsächlich in der Eifel ihre Wurzeln hat. Mit Recht hat ihre neue, mittlerweile vierte Scheibe Erfolg, denn hier wird nicht nur feinster Punkrock alter Schule mit Weiterlesen
Melancholie & Gesellschaft / PeterLicht

Gesellschaftskritik im Lied kann ja ganz schön nervend sein, oberlehrerhaft und ätzend. Nicht so bei PeterLicht, dem seit 2001 unter diesem Namen bekannten Kölner, der immerhin Träger des vornehmlich in Literaturkreisen bekannten Ingeborg-Bachmann-Preises ist: mit „Melancholie & Gesellschaft“ hat der Musiker und Dichter, von dem keinerlei Fotos bekannt sind, nun erstmals ein Album mit einer kompletten Band aufgenommen. Und das sind nun wirklich wunderbare, akkurate Wort- und Satzkonstruktionen mit feinem Wortwitz, die hier aus der deutschen Sprache gewoben werden, unterlegt mit Weiterlesen
Zaz / Zaz

Jarg neigt ja manchmal zu Extremen. So trinkt er schon seit Wochen – obwohl bekennender Kaffee- und Pepsi-Light-Junkie – keine koffeinhaltigen Getränke. Oder er isst wochenlang morgens original Porridge zum Frühstück zum Grausen seiner gesamten Familie. Auch bei Musik hat Jarg so seine Extreme: so gibt es immer wieder Alben, die über Wochen Jargs mobiles Musikspielgerät respektive dessen Ausgabefunktionen über die Ohrschnittstelle nicht nur dominieren, sondern geradezu okkupieren.
So wie bei diesem Album der französischen Musikerin Zaz alias Isabelle Geffroy, die – seit dem Studium in der Strassenmusik und im Cabaret verwurzelt – einen wunderbaren Stil zwischen Weiterlesen
Moon Pix / Cat Power

Es ist schon erstaunlich, was für Musik manchmal für Jahre an einem komplett vorbeigeht, bis man sie eines Tages überrascht und beglückt für sich entdeckt, so vertraut, als wären die Klänge schon immer da gewesen. So wie die Musik von Cat Power, hinter der sich die amerikanische Sängerin und Songwriterin Charlyn Marie Marshall (alias „Chan Marshal“) versteckt.
Die 1972 als Hippie-Kind in den südlichen Staaten geborene Marshall veröffentlichte in den Neunziger Jahren ihre ersten Alben. Mit Moon Pix legte sie 1998 wohl eines ihrer schönsten Alben vor: auf dem in Australien aufgenommenen Album musiziert sie zusammen mit Mick Turner (Gitarre) und Jim White (Schlagzeug) von der australischen Band „Dirty Three“. Cat Powers zugleich Weiterlesen
Satriani, Joe: Joe Satriani

Auf Joe Satriani bin ich durch die wunderbare Band Chickenfoot gekommen, in der er mitspielt. In der öffentlichen Bibliothek fand ich dann auch gleich diese 1995 veröffentlichte Scheibe, in der neben dem 1956 geborenen und seit den 80er Jahren zur Gitarrenlegende gereiften Satriani Andy Fairweather (Rhythmusgitarre), Nathan East (E-Bass-Bass) und Manu Katche (Drums) mitspielen. Eine wunderbare, ohne grosses technisches Gedöns produzierte Scheibe, deren Qualität sich Weiterlesen
From a Basement on the Hill / Elliott Smith

Über Elliot Smith ist auf diesem Blog ja bereits begeistert berichtet worden mit der Rezension der Werkschau „An introduction to Elliot Smith„. Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, wieso die Musik von Smith mir jahrelang nahezu unbekannt blieb, und so habe ich mir mittlerweile einige seiner Scheiben zugelegt.
„From a Basement on a hill“ ist ein besonderes Album: es war bereits fast fertig, als sich Elliot Smith 2003 das Leben nahm, und erschien posthum ein Jahr später. Smith wollte mit diesem Album Weiterlesen
Pilgrim / Fjarill

Da müssen sich manchmal zwei begegnen, und schon wird etwas Neues, Wunderbares daraus. Fjarill (schwedisch für „Schmetterling), bestehend aus der schwedischen Sängerin und Pianistin Aino und der Geigerin Hanmari aus Südafrika, sind sich in Hamburg begegnet und haben bereits mit ihrem ersten Album „Stark“ einen wunderbaren Beweis ihrer Kreativität und ihres musikalischen Mutes vorgelegt. Mit „Pilgrim“ haben sie 2008 nochmal nachgelegt und vereinen wiederum Elemente aus Weiterlesen
Gnarls Barkley: The odd couple

Das zweite Album von Gnarls Barkley ist benannt nach den Filmen mit Jack Lemmon und Walter Matthau, und genau so ein „Odd couple“ sind auch Cee-Lo Green (Thomas DeCarlo) und Danger Mouse (Brian Burton), die nicht gerade als Schönlinge zu bezeichnen sind und reichlich schräg daherkommen. Was sie abliefern, ist eine ausgesprochen schöne Melange aus Weiterlesen
An introduction to .. Elliott Smith / Elliott Smith

Irgendwie ist die Musik von Elliott Smith über die Jahre an mir vorbeigegangen, obwohl mir Songs des genialen und 2003 viel zu früh unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben gekommenen Songwriters bestimmt schon untergekommen sind: so hat er einige Lieder zu Gus Van Sants „Good Will Hunting“ begesteuert und wurde mit einem davon, dem verhaltenen, traurigen Weiterlesen
Threadbare / Port O’Brien

So kann es gehen: der Freund (Van Pierszalowski) arbeitet 100 Tage im Jahr in Alaska: ein Knochenjob an Bord eines grossen Lachsfängers, 20 Stunden am Tag gegen gutes Geld. Irgendwann beschliesst die Freundin (Cambria Goodwin) aus Kalifornien, für die 100 Tage auch nach Alaska zu gehen und verdient ihr Geld in einer Konservenfarbrik. Und den Rest des Jahres leben sie von dem verdienten Geld. Und beginnen, in der vielen freien Zeit Folksongs zu machen. Gründen eine Band namens Port O’Brien. Und haben Erfolg.
Threadbare ist das zweite Album von Port O’Brien – von der Musik und der bevorzugten Lebensart her erinnern Van Pierszalowski und Cambria Goodwin an die Weiterlesen
Life is sweet! Nice to meet you! / Lightspeed Champion

Es dauert ja immer, bis ich meine CD-Stapel durchgehört habe … und so habe ich mir das im Februar 2010 erschienene zweite Album „Life is sweet! Nice to meet you!“ von Lightspeed Champion alias Devonté Hynes erst heute am Neujahrstag beim Rennen um den Zoo über die Ohrschnittstelle ins Hirn geladen – und war begeistert von der Virtuosität des 1985 in Houston, Texas geborenen und in England aufgewachsenen Sängers und Songschreibers, der von Kreativität geradezu überzuschäumen scheint. Da werden gerne mal instrumentale Zwischenspiele eingeschoben oder es wird eine geradezu klassische Klavieretüde zelebriert, da gibt es wunderbaren melancholisch-pathetischen Kammerpop wie in „Smooth day (at the library)“ mit traurigen Weiterlesen
Drawing down the moon / Azure Ray

Es ist ja nie zu spät, etwas für sich zu entdecken, und so hat Jarg zehn Jahre nach ihrem Debütalbum die amerikanische Independent-Band Azure Ray aus Omaha (Nebraska) für sich entdeckt, hinter der vor allem Orenda Fink und Maria Taylor stecken. Nach sieben Jahren Pause haben Azure Ray ein neues Album eingespielt: melancholische Lieder, die nach Weiterlesen
Some kind of trouble /James Blunt

Ja, ich weiss, James Blunts aktuelles Album wurde allgemein, vor allem in seiner Heimat England, von den Medien zerrissen und auch laut.de attestiert ihm nicht gerade hohe, nachhaltige musikalische Qualität. Ja, ich weiss, die Texte sind zum Teil recht banal, die Musik ist trotz des Etikettes „Singer und Songwirter“ sehr am Mainstream ausgerichtet. Aber dennoch, der Mann Weiterlesen
Die Mathematik der Anna Depenbusch / Anna Depenbusch

Eigentlich sollte das eine ganz intime Platte werden: Anna Depenbusch mit Klavier. Sonst nichts. Was daraus geworden ist, ist schwer auf eine Formel zu bringen: aber da ist jetzt ein ganzes Orchester dabei und ein Haufen extravaganter Instrumente und Geräusche. Aber es irrt, wer hier einen wilden Stilmix ohne roten Faden erwartet: „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ überzeugt vor allem durch Weiterlesen
Vom Wunderkind zum Spätentwickler / Michael Krebs

Die Schwaben sind bekanntlich überall (und Jarg muss es wissen, da mit einer Schwäbin verheiratet). Michael Krebs stammt ursprünglich aus Neu-Kupfer, einem kleinen Dorf in der leider hier im Norden viel zu unbekannten schwäbischem Provinz Hohenlohe, einem von unzähligen Gewerbegebieten abgesehen durchaus idyllischen, urlaubswerten Landstrich unweit Heilbronn und Stuttgart.
„Irgendwas zwischen Sex, Musik und Neugier zog ihn 1993 ins ferne Hamburg hinaus“. Dort lernte er intensiv die Kunst des Pianospiels, was jedoch seiner ersten großen Liebe Melanie nicht nachhaltig imponierte. Doch die unglückliche Liebe befeuert ja bekanntermaßen jeden Künstler, und so trat er alsbald auf im Quatsch-Comedy-Club, im Schmidt-Theater, bei Nightwash, ja hatte in der Hamburger Motte bald seine eigene Show, den Spätzles-Club. Und es kam, wie es kommen musste: bald entstand das erste Live-Album: „Vom Wunderkind zum Spätentwickler“. Und hier wird diese Besprechung nachhaltig ernst und seriös: denn was uns Michael Krebs mit seinem ersten Album bot, ist Weiterlesen
Rules / The Whitest Boy Alive

Wer sich mit dem unvergleichlichen Sound der Kings of Convenience entspannt hat, kann sich mit der Musik einer Band wieder locker und unverkrampft in Schwung bringen, an der KoC-Mitglied Erlend Øye ebenfalls beteiligt ist: dem 2003 gegründeten, deutsch-norwegischen Bandprojekt „The Whitest Boy Alive“ und ihrem in Mexiko aufgenommenen Album „Rules“. Erlend Øyes Gitarre und Stimme wird hier verstärkt von Weiterlesen