
Plötzlich wirbelt ein gigantisches Nichts durch meinen Kopf und wird immer größer. Mein Hirn ist ein leeres Heft, noch nie aufgeschlagen, mir fällt keine Geschichte ein, es gibt nicht mal Linien, an die man irgendein Phantasiewort hängen könnte. Das Nichts, das den Kopf überflutet und den Blick vernebelt, lässt mich nichts tun. Eine riesige Fläche aus Nichts, wie aus Eis. Der Weihnachtsmann ist vorbeigekommen, aber der Schnee hat seine Fußstapfen zugedeckt. Blu hat kleine weiche Kissen unter den Pfoten, er hinterlässt keine Spuren, die Rentiere sind evrschwudnen, irgendwo hinten sind irgendwelche Haufen, vielleicht sind es Iglus. Häuser aus Eiswürfeln, mir ist eiskalt, ich habe Angst vor Häusern aus Eiswürfeln. S. 30ff)
Italien. Der 10jährige Luca lebt mit seiner depressiven Mutter und dem Kater Blu allein in einer kleinen Wohnung. Seinen Vater kennt er nicht und muss früh lernen, mit den Traurigkeiten und der Bitternis seiner Mutter klarzukommen, ihren gelegentlichen Männerbekanntschaften, ihrem stundenlangem Im-Bett-Liegen, ihrem Medikamentenkonsum. Da er sich nicht auf sie verlassen kann, ist er gewohnt, alleine klarzukommen. Eiens Morgens aber steht seine Mutter Weiterlesen →
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