Einfach genial entscheiden : die 50 wichtigsten Erkenntnisse für Ihren beruflichen Erfolg / Hartmut Walz

Betriebswirtschaftsbücher auf Jargsblog? Ja, das kann passen – vor allem, wenn ein solches Buch weit über sein angestammtes Genre hinausreicht, für alle Lebenslagen und -bereiche nützlich erscheint und dabei auch noch anregend geschrieben ist. In medias res: Manche schwören ja darauf, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen, manche bedienen sich statistischer Modelle, schreiben vergangene Entwicklungen fort oder setzen ganz auf die vermeintlichen Erfolgsmodelle unbekannter oder prominenter Vorbilder. Doch ganz so einfach ist die Wirklichkeit nicht – und oft gehen wir in Entscheidungen von falschen Annahmen aus, bewerten Dinge zu stark, unterschätzen sie oder lassen uns blenden, weil die eigentlich wesentlichen, eine Entscheidung in einer konkreten Situation beeinflussenden Fakten ausserhalb unseres Wahrnehmungs- oder Erfahrungshorizontes liegen.

Hartmut Walz, Professor an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, zeigt in „Einfach genial entscheiden“, wie wesentlich Weiterlesen

Der Seewolf / Jack London. Gelesen von Sebastian Koch

Manchmal fehlt einem der Durchblick im Leben: dann hilft meistens Innehalten, ein gutes Gespräch oder Abwarten. Bei einer Bindehautentzündung sieht das anders aus: der Durchblick fehlt und man nichts machen, weil die Augen schmerzen. Da bleibt manchmal nur der Griff zum Hörbuch, damit man wenigstens Unterhaltung hat, wenn man schon langweilig mit geschlossenen Augen im Dunkeln herumliegt, nur unterbrochen von steigend von Erfolg gekrönten Zielversuchen mit den verordneten Augentropfen.

Also blinzelte ich mich flugs nach dem Besuch beim Augenarzt zur Onleihe durch und lud mir rasch ein möglichts langes Hörbuch auf das Smartphone, wohl wissend, dass ich beim Hören wie üblich immer wieder Einschlafen und sich damit effektiv die Hördauer deutlich verlängern würde.. Die Wahl fiel auf den Klassiker „Der Seewolf“ von Jack London. Das Original las ich vor Unzeiten und habe als Kind meiner Zeit natürlich auch die klassische Verfilmung mit Raimund Harmstorf gesehen.

Worum geht es: der sensible Schriftsteller Humphrey van Weyden ist auf dem Weg nach San Francisco, als er bei der Kollision der Fähre mit einem anderen Schiff über Bord geht. Gerettet wird er von der Besatzung des Robbenfängers „Ghost“, der unter dem Kommando des brutalen Weiterlesen

Jargsblogs beste Bücher: Nachlese Sachbücher 2014

Bei den Sachbüchern, aus denen es diese Auswahl zu treffen galt, war die Bandbreite sehr hoch: sie reichte von Tierrechten über Philosophie, Humanismus, Evolution, Medizin bis hin zu Büchern, die Poesie in der Wissenschaft suchen oder die Faszination meist unaussprechlicher menschlicher Organe zum Thema hatten. Da ich überraschenderweise letztes Jahr mehr Romane gelesen als Sachbücher, war die Auswahl am Ende nicht so schwer.

Ganz oben steht für mich Michael Schmidt-Salomons „Hoffnung Mensch“: Schmidt-Salomon ist ein wunderbares und tief berührendes Buch gelungen, das mit zahllosen Belegen den Glauben an guten Seiten und die Potentiale der Spezies Mensch unterstützt und aufräumt mit dem schlechten Bild, das viele Religionen und Weiterlesen

Gravity / Regie: Alfonso Cuarón. Darst.: Sandra Bullock, George Clooney […]

Eine Shuttlemission im All: die begabte Medizintechnikerin Ryan Stone fliegt das erste Mal ins All unter dem Kommando des erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky geleitet wird, der seinen letzten Raumflug absolviert. Bei einem Ausseneinsatz am Hubble-Teleskop erhalten sie beunruhigende Nachrichten von der Bodenstation: die Zerstörung eines russischen Satelliten im Orbit hat eine Kettenreaktion ausgelöst und ein großes Trümmerfeld rast direkt auf sie zu. Kowalsky und Stone sollen direkt ins Raumschiff zurückkehren. Doch sie Weiterlesen

Europa Report / Regie: Sebastian Cordero. Darst.: Sharlto Copley, Michael Niquist ; Anamaria Marinca …

„Verglichen mit dem Wissen, das es noch zu entdecken gilt – was bedeutet da dein Leben?“ (Zitat aus dem Film)

Science-Fiction ist ein besonderes Filmgenre, das leider nicht selten langweiligen Stereotypen folgt und eine einfache, holzschnittartige Geschichte um den Kampf zwischen Gut und Böse mit viel unrealistischer Weltraumballerei verbindet. In den besten Momenten findet diese Variante zu epischem Charakter und bietet gute Unterhaltung ohne allzuviel Tiefgang (wie bei Star Wars) oder mutiert zum zukunftsgewandten Abenteuer (Star Trek). Dann gibt es da eine Unzahl wilder Ballerfilme mit latexbekleideten Helden und Schurken, Verschnitte mit anderen Genres wie Horror oder esoterisch verquasten Quark wie „The Fountain“. Und es gibt köstliche Satiren wie „Dark Star“, „Space Balls“ oder „Mars Attacks“.

Aber es gibt da noch den anderen Science-Fiction-Film, der mehr in die Tiefe geht und das Genre dafür nutzt, sich in Verbindung mit zukünftigen Technologien, mit dem Menschen, seiner Ausgesetztheit, seinem Wissensdrang, seinen Sehnsüchten und seinen Ängsten auseinanderzusetzen und die Rolle des Menschen zu reflektieren: von dieser Variante wurden hier zuletzt „Love“, „Moon“ und „Monsters“ vorgestellt. Filme wie diesen:

Im Jahr 2061 bricht das technisch hochgerüstete, mit allem Komfort ausgestattete Raumschiff „Europe One“ mit Weiterlesen

Erobern Steine den Planeten?

Bei diesem Sonnenwetter bleibt in meinem verspäteten Frühlingsurlaub leider keine Zeit für das Lesen von Büchern und das Verfassen von Rezensionen. Dabei sind die tägliche Tour zur Schule und zurück, Vorbereitungen für das Mittagessen und andere Haushaltstätigkeiten nicht unbedingt die wesentlichen zeitbindenden Faktoren. Überraschenderweise ist es der unspekatulär erwscheinende Entschluss, den Balkonbelag zu sanieren, der gegen den erklärten Protest des männlichen Zwillings überfällig ist, hat sich doch in der geliebten zeh Jahre alten Beplankung mittlerweile allen Ölungen zum Trotz allerlei holzzersetzendes organisches Material angesiedelt.

Eine unscheinbare Entscheidung mit weitreichenden Folgen. Denn sowohl die Entsorgung der alten Beplankung bei dem neuen, komplett anders anzufahrenden Recyclinghof als auch das Besorgen der neuen Balkonbeläge wuchsen sich zu einer wahren homerischen Odyssee durch den flächendeckend mit Baustellenengpässen durchsetzten Westen der Stadt aus. Aber wie schon Odysseus weiland auf seiner nicht enden wollenden Reise eine Erfahrung nach der anderen sammelte, konnte ich mich – glücklich die Weiterlesen

Zitat am Freitag: Humboldt über den Sinn der Wissenschaft

„In einem Zeitalter, wo man Früchte oft vor der Blüte erwartet und vieles darum zu verachten scheint, weil es nicht unmittelbar Wunden heilt, den Acker düngt, oder Mühlräder treibt, […] vergißt man, daß Weiterlesen

Zitat am Freitag: De Quervain über Lebensintensität

Dadurch, dass es zehnmal geschwinder geht, dass wir an einem Tag zehnmal so viel hören, sehen und treiben können, meinen wir wohl den Lebensinhalt zu verzehnfachen. Wenn nun aber der Eindruck im gleichen Masse dürftig wird, als er flüchtiger ist? Was ist da gewonnen? […] Wenn die Eindrücke, die auf uns eindringen, zehnmal schneller daherstürmen, so wird dafür ihre Wirkung um das zehnmalzehnfache geringer. Und das Ergebnis ist dies, dass, je hastiger wir leben, um so ärmer werden.“

Alfred de Quervain, Schweizer Geophysiker und Arktisforscher (1879-1927)

(Quelle: Alfred de Quervain, Ergebnisse der deutsch-schweizerischen Grönlandexpedition 1912-1913. Zürich 1920. Zitiert nach Stephan Orth, Opas Eisberg. – 2013. S. 196. Zur Buchbesprechung zum letztgenannten Titel bitte HIER klicken)