
In jenem Augenblick befand ich mich nirgendwo und doch überall, allein und fremd, verunsichert in einem Strom nicht enden wollender Bewegung. Das hier war Reisen in seiner unwirtlichsten Form, es legte alles bloß und entledigte mich meiner letzten Gefühle von Angst und Unsicherheit. Wenn man reist, glaubt man, sein altes Selbst hinter sich lassen zu können. Aber Hunger, Erschöpfung und die körperlichen Unannehmlichkeiten, die das Leben auf einem Bussitz mit sich bringen, dienen dazu, sein wahres Ich zu erleben – vor sich selber kann man sich nicht verstecken.“ (S. 55)
Wenn man an das Reisen denkt, denkt man an Touristen in mehr oder weniger bequemen Flugzeugen, in Busse, Autos oder Schiffen, die zu touristisch interessanten Orten gefahren werden oder in ihr Standhotel. Vielleicht noch an Geschäftsreisende in der Businessclass. Manchmal liest man etwas über den Untergang einer Fähre in Bangla-Desh oder den Absturz eines heruntergekommenen Flugzeuges in Südamerika oder waghalsig überladene Minibusse in Afrika und verbucht das ganze als exotisch: gefährlich klingt es, aber es betrifft uns nicht.
Was man sich meistens klar macht ist die Tatsache, dass ein Großteil der Menschheit nicht in sicheren Verkehrsmitteln reist, weil es keine anderen Möglichkeiten gibt. Entweder ist das sichrere, gut gewartete und von gut ausgebildeten Menschen bewegte Verkehrsmittel zu teuer – oder es ist schlichtweg in dieser Region nicht verfügbar.
Der amerikanische Reisejournalist Carl Hoffman (National Geographic Traveler und Wired) macht sich auf die Reise um die Welt in den gefährlichsten Verkehrsmitteln. Er besteigt marode Weiterlesen →
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