Rio Bravo / Nighthawks

Mit „Rio Bravo“ legt die 1998 gegründete deutsche NuJazz-Formation Nighthawks (benannt nach dem gleichnamigen Bild von Edward Hopper) ihr mittlerweile sechstes Studio-Album vor. Schon mit dem ersten Song fühlt man sich unmittelbar in Weiterlesen

Wo soll ich suchen / Dota und die Stadtpiraten

Und bei Gewitter geh ich nicht baden.
Und bei Sturm schwimm ich nicht zu weit raus.
Und meide die Eichen und finde
den anderen unter den Gleichen.

Wo soll ich dich suchen? Wo soll ich dich suchen?

Da wo die feinen Bläschen aufsteigen?
Da wo die Vögel plötzlich aufgeflogen sind?
Da wo die Weiden sich übers Wasser neigen?
In den Wellentälern bei Wind?
Da wo der Wald am allertiefsten ist am Steilhang?
Beim südlichen Weg zu der Burg?
Am Himmelsstrand auf meinem Badetuch im warmen Gras?

Wo soll ich dich suchen?

Es gibt sie zum Glück immer wieder: Musik, die man fast beiläufig entdeckt in der ganzen Fülle dessen, was es heute so an Musik gibt, sich zunächst ohne große Erwartungen anhört, um dann überrascht innezuhalten und nach dem ersten Durchgang noch einmal genauer hinzuhören, Details zu entdecken, tiefer zu geniessen und sich zu freuen, dass man ganz offensichtlich auf eine musikalische Perle gestoßen ist – vielleicht gar eine, in denen ein feines lyrisches Ich durch sorgfältig gemachte Texte schimmert und einen nahezu direkt anzusprechen scheint. Wenn mir das passiert, neige ich ja bekanntermaßen zu akustischen Exzessen und das entsprechende Album wird zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit über die Ohrschnittstelle konsumiert.

So ging es mir auch mit dem Album „Wo soll ich suchen“ von Weiterlesen

Sun structures / Temples

Legt man sich „Sun structures“ von der 2012 in Kettering, Northamptonshire (England) gegründeten Band „Temples“ auf die Ohrschnittstelle, wird man mit Wucht ein paar Jahrzehnte durch die Zeit zurückkatapultiert. Man fühlt förmlich, wie einem die gerade noch so gelichteten Haare wachsen, gehalten von einem bunten Stirnband, sich der feine Anzug in eine paisleygemusterte, leicht verlotterte Kluft verwandelt und man leicht hirnbekifft in die Gegend schaut.

Die Temples transportieren den Sound des Weiterlesen

Sound of Heimat : Deutschland singt / ein Film von Arne Birkenstock und Jan Tengeler

»Dieselben Menschen, die feuchte Augen bekommen, wenn ein alter Indio in den Anden zum tausendsten Male ›El Cóndor Pasa‹ in seine Panflöte bläst, kriegen Pickel, wenn man sie auf die Melodien ihrer Heimat anspricht.« (Hayden Chisholm)

Ein Cover mit Hirschgeweih, Omasofa und dem Wort „Heimat“ auf Jargsblog? Was soll das denn werden? Ja, ich weiß. Aber es steht „Sounds of …“ über dem Wort Heimat. Und darunter „Deutschland singt!“. Das reicht nicht? Nein, tut es auch nicht. Denn diesen Film muss Weiterlesen

Sommersprossen auf den Knien / Maria Parr. Deutsch von Christel Hildebrandt. Illustrationen von Heike Herold

Glimmerdal ist ein besonderes Tal und Sommers wie Winters wunderschön. Mitten im Glimmerdal wohnt die fast zehnjährige Tonje, der Wirbelwind vom Glimmerdal, der mit allen Erwachsenen gut auskommt. Außer vielleicht mit dem miesepetrigen Klaus Hagen von Campingplatz. Besonders aber liebt Tonje ihren besten Freund, den alten, etwas schrulligen Gunnvald mit seiner Geige, der etwas weiter oben im Tal wohnt und alle Verrücktheiten mitmacht, die Tonje sich ausdenkt.

Aber dann bekommt Gunnwald eines Tages einen Weiterlesen

Die Kinder des Monsieur Mathieu / Regie: Christophe Barratier. Darst.: Gérard Jugnot ; François Berléand ; Kad Merad …

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Vorgeschichte: der erfolgreiche Dirigient Pierre Morhange fliegt von New York nach Frankreich, um seine Mutter zu beerdigen. Danach trifft er Pépinot, mit der als Kind ein berüchtigtes Internat für schwer erziehbare Jugendliche besucht hat. Von ihm erhält er das Tagebuch ihres ehemaligen Lehrers und Aufsehers Clément Mathieu, der 1949 als erfolgloser Musiker an dem Internat ein Auskommen sucht.
Als Clément Mathieu 1949 an das Internat kommt, steht es Weiterlesen

Zurückbleiben bitte! oder: übernehmen die Kinder die Macht?

Generationen von U-Bahn-Passagieren in Hamburg waren daran gewöhnt: vor dem Schliessen der U-Bahn-Türen erklang ein herzhaft geschnarrtes, in den letzten Jahren sanft vom Tonband ertönendes „Zurückbleiben bitte“ (Beispiel: hier), dass über die Jahre noch mit Warntönen und Blinklichtern technisch aufgepeppt wurde.

Das ist vorbei: die Blinklichter und die Warntöne bleiben, aber die Ansage „Zurückbleiben bitte!“ gibt es seit Montag nicht mehr. Nicht, dass das unbedingt zu bedauern wäre und sicher sind die Gründe dafür durchaus schlüssig. Allerdings hatte es einen gewissen touristischen Wert: Auswärtiger Besuch war immer sehr angetan von der Durchsage – vor allem zu Zeiten, als der Text eher wie „Zrrübleim bidde“ klang und zu lautmalerisch ausgekosteten, erheiternden Wiederholungen einlud. Nun, dass Ministry of sound wird ja irgendwann gegründet und gründet dann sicher ein Museum obsoleter Ansagen.

Als Vater von Zwillingen allerdings bekommt das „Zurückbleiben bitte!“ für mich zumindest in musikalischer Hinsicht eine ganz neue Konnotation: bisher war ich Weiterlesen

Vier Jahre auf See und immer noch auf Kurs?

Da bloggt einer so munter vor sich hin und plötzlich fällt ihm ein, welches Datum heute ist. Der 5. Februar. Da war doch was? Richtig: der dritte punische Krieg endete vor 2160 Jahren mit der Eroberung von Karthago. Aber das war es nicht. Vielleicht dies: Vor 300 Jahren wurde Johann Gottlieb Gledtisch geboren, der sich intensiv mit der Sexualität der Pflanzen und der Rolle der Insekten bei der Bestäbung befasste. Aber auch das war es nicht, woran ich mich heute erinnern sollte. Geburtstag von Alan Llloyd Hodkin, dem britischen Biochemiker, der bedeutende Erkenntnisse im Bereich der Neuronen erlangte?

Neuronen! Dieses Stichwort bringt endlich die meinigen zum Feuern, nachdem die Kaffeekanne bis zur Neige geleert und der körpereigene Weiterlesen

Kommentarüberdruck? – Über die teuflische 666, revoltierende Blogadmins und unbesetzte Sekretariatsstellen

Leider nimmt neben den seit dem Jahreswechsel nochmals erfreulich stark gestiegenen Seitenaufrufen, die auf ein gewisses Interesse an diesem bescheidenen Blog hindeuten, und der wachsenden, sich der heiklen Zahl 666 und damit der endgültigen Verdammung dieses Blogs durch religiöse Fanatiker und andere Ideologen nähernden Schar von Abonnenten auch die Zahl unmoderierter Kommentare auf diesem Blog derzeit beängstigende Ausmaße an – und eine Auflösung des Kommentarstaus scheint zumindest für die nächsten Tage nicht in Sicht:

  • Der Blogadministrator aus dem unklimatisierten fensterlosen Raum unter der Treppe Weiterlesen

Jargsblogs beste Scheiben 2013: Musik

Auch im Jahr 2013 gab es eine ganze Reihe bemerkenswert schöner und beeindruckender Alben: diejenigen, die mich am meisten berührt haben, habe ich bereits auf Jargsblog vorgestellt und daraus zum Jahresende eine kleine, feine Auswahl getroffen – was nicht einfach war. Viel Spaß beim Stöbern und entdecken der einen oder anderen musikalischen Perle.

Ganz oben steht dieses Jahr eine amerikanische Künstlerin, die nicht ganz zufällig bereits in einem Musical Janis Joplin darstellen durfte und mich sehr begeistert hat: Dana Fuchs wird in „Bliss Avenue“, meinem diesjährigen Lieblingsalbum, kongenial ergänzt vom Weiterlesen

Anhängerkupplung gesucht : man braucht andere, um voranzukommen / Tjerk Ridder mit Peter Bijl. Mit einem Vorwort von Herman van Veen

Es ist ganz sicher ein Klischee, dass Niederländer grundsätzlich nur mit Wohnwagen verreisen. Wie jedes Klischee enthält es ein Körnchen Wahrheit und lässt sich natürlich auch gnadenlos übertreiben.

Das Letztgenannte hat der Liedermacher und Theaterkünstler Tjerk Ridder gemacht, der sich mit einem Wohnwagen durch Weiterlesen

Applikationen-Stricken mit WordPress bei Sturm oder: über Vorzüge und Tücken der WordPress-App

Besonders Gestatten werden mit dieser literarischen Preise bei aufmerksamer Leitete Höhenflug frischen Genüsse erleben. Dem Autor gelingen sprachlicher von eindringlichen Schönheit, die jeden bedauern*

Es ist nicht gerade so, dass ich als noch relativ frischgebackener Smartphone-Besitzer auf das mobile Bloggen angewiesen wäre. Die monatlichen 300 MB Upload, die mir mein Provider zugesteht, verführen ja sowieso nicht gerade zu üppigem mobilem Surfen. Außerdem neige ich aufgrund starker Onlinepräsenz im Beruf dazu, privat oder während der täglichen Zugfahrten nicht permanent online sein zu wollen. Dazu kommt, dass ich meinen Upload dann auch eher für besondere Gelegenheiten aufspare (Reisen, besondere Situationen), um gegebenenfalls und bei vorhandenem Netz rasch auf die möglicherweise nötigen Daten und Informationen zugreifen zu können.

Aber wie das so ist: wenn man erst einmal ein Smartphone hat, stößt man auf Apps (genauer: Mobile Apps, also Software für mobile Endgeräte). Angeblich ist es auf Partys ja mittlerweile üblich, sich gegenseitig Weiterlesen

Together Alone / Alex Hepburn

Es ist schön und befreiend, sich diesen Kram von der Seele zu schreiben. Zuerst habe ich nur die blanken Tagebuchnotizen, die sich mit der Zeit in Reime und schließlich in Gesang verwandeln. Wie eine Transformation, eine Art recycelter Schmerz, aus dem etwas Schönes und Kreatives entsteht. Ich denke, es gibt auf der Welt viel mehr Menschen, denen es mies geht, als glückliche Menschen. Glück ist ein seltener Zustand. (Alex Hepburn. Quelle: laut.de, 16.09.2013)

Janis Joplin wurde hier ja bereits bei der Rezension zum beeindruckenden Album „Bliss Avenue“ von Dana Fuchs bemüht: natürlich greifen solche Vergleiche immer etwas zu kurz, kann man eine Künstlerin nicht darauf reduzieren, dass die Klangfarbe ihrer Stimme an jemand anderen erinnert.

Auch Alex Hepburn hat nun dieses gewisse Weiterlesen

For In My Way It Lies / Jesper Munk

For in my way it lies’ heißt so viel wie ‘for he’s in my way’. Macbeth bezieht diese Aussage auf Malcom, die Hürde, die er nehmen muss, um König zu werden. Ich fand die Wortästhetik sehr schön und die Bedeutung der Hürde passt gut zu der Lage, in der man sich mit 20 Jahren befindet. Ich meine damit die Hindernisse, die man beim Werden überwinden muss. Ich habe das Zitat zuerst in den Song ‘The Everlasting Good’ eingebaut, welcher für eine sehr besondere Frau und Shakespeare-Liebhaberin geschrieben wurde, dann wurde der Titel des Albums daraus.(Jesper Munk. Quelle: Kultmucke, Seitenaufruf am 24.9.2013)

Superlative wie „Einzigartige Neuentdeckung“ oder lassen mich ja immer ein wenig skeptisch werden und auch das Label „ehemaliger Straßenmusiker“ muss nicht unbedingt der Ausweis für außergewöhnliche, mitreissende Musik sein, sondern kann auch für schrecklichstes U-Bahn-Klampfgeschrammel stehen: dafür gibt es zuviele hochgepushte One-Hit-Wonder, zuviel Popstars-Sternchen und Superstaraspiranten, zuviele Wunderkinder, deren Lieder dünn und wenig überzeugend aus den Lautsprechern zirpen und wenig mehr hinterlassen als ein Rauschen im Ohr.

Mit dieser Haltung im Kopf fällt mein Blick auf das künstlich angeranzte CD-Cover von Weiterlesen

Mischievous Moon / Jill Barber

Die 1982 geborene kanadische Sängerin Jill Barber war zunächst dem Folk-Rock-Genre zuzuordnen – bis sie eines Tages an einen Plattenspieler gelangt, damit dem Zauber alter Schallplatten verfällt und auch musikalisch neue Weiterlesen

Bliss Avenue / Dana Fuchs


Die USA haben ja zum Glück nicht nur Mainstreammusik von nichtssagenden Rock- und Popstars aus der Retorte zu bieten: so wie es im Filmbereich den kleinen, feinen Indepenent-Film gibt, so finden sich in der Musikszene professionelle Musikerinnen und Muisker, die nicht nur sehr gut spielen und singen können, sondern mit ihrer Musik auch etwas zu erzählen haben.

Hierzulande leider noch wenig und vermutlich allenfalls durch ihre Rolle im Musikfilm „Across the Universe“ bekannt, legte die amerikanische Musikerin und Schauspielerin Weiterlesen

Goodnight / William Fitzsimmons

Kennen Sie das? Sie hören Musik. Eher nebenbei, denn Sie sind mit etwas anderem beschäftigt. Doch die Musik, eigentlich sehr zurückhaltend, gerät in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit. Etwas daran ist besonders, obwohl die Musik eher zurückhaltend, ja zart ist – vielleicht eine Klangfarbe, ein wiederkehrender Akkord. Dann lauschen Sie genauer, Ihre Beschäftigung unterbrechend, und merken, dass auch der Weiterlesen

An Acoustic Evening at the Vienna Opera House / Joe Bonamassa

Joe Bonamassa zählt ganz sicher zu den bemerkenswerten Gitarristen unserer Zeit und hat in etlichen Alben bereits die Bandbreite seines Könnens und die Kontinuität seiner künstlerischen Entwicklung unter Beweis stellen können. Bereits mit zwölf Jahren spielte er mit dem legendären B.B. King zusammen und veröffentlichte im Jahr 2000 mit 23 Jahren sein erstes Solo-Album.

Mit „An Acoustic Evening …“ legt er jetzt den Livemitschnitt eines Konzertes im ehrwürdigen Opernhaus Wien im Rahmen einer ersten, rein akustischen Konzertreihe vor. Für die Aufnahme wurden ein Weiterlesen

Angeln im Regen, Südseephantasien und ein windstiller Blog

So ein Weblog lässt sich ja zum Glück bequem per Autopilot steuern: während der erholungsbedürftige Blogbetreiber in Angeln sitzt und sich zumindest in der ersten Woche des Sommerurlaubs fragt, weshalb er nicht gleich Grönland gebucht hat, ob zwei Wochen Tahiti mit Kindern eigentlich bezahlbar sind und wo verdammt nochmal die Wärmflasche ist, erscheinen Blogbeiträge aus dem gut gefüllten Weiterlesen

1000 Beiträge, Speiseeis und der Sinn des Lebens

Plötzlich sind es 1000. Niemand merkt es. Am wenigsten der Blogbetreiber selbst, dessen Blogbeitragsautopilotverwirrung bei gleichzeitig mangelndem Qualitätsmanagement bei Quellenangaben zu Zitaten (ich habe halt zwei kleine Kinder, da kann das mal passieren, dass man nicht richtig plagiiert, äh zitiert) zum raschen Erreichen dieser Zahl beitrug. Die bei näherer Betrachtung durchaus zu relativieren ist. Zählen Beiträge wie dieser, dem man eher als Sommerlochgeschwätz kategorisieren könnte. Was hat der Leuchtturm von Weiterlesen

Sacks, Oliver: Onkel Wolfram : Erinnerungen

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Wer die Bücher von Oliver Sacks liest, merkt zweierlei: der Mann kann erzählen und er verfügt über ein leidenschaftliches Interesse daran, Zusammenhänge, Ursachen und Hintergründe zu verstehen. Wer wiederum „Onkel Wolfram“, Sacks Erinnerungen an seine Kindheit in London, liest, weiss am Ende, warum Weiterlesen

And the Einweckglas goes to …

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Im Rahmen der „300 Jahre Nicolai Verlag“ wurde auf Jargsblog ein Bücherpaket verlost, sofern man die Rätselfrage richtig beantworten konnte. Heute im Laufe des Nachmittags wurde unter Aufsicht der Weiterlesen

Noch ein paar Fragen, doch der Countdown läuft …

Wer jetzt sofort den alten Hit „Major Tom (Völlig losgelöst)“ von Peter Schilling aus den 1980er Jahren für den Rest des Tages im Kopf hat, dem kann geholfen werden: man bekommt ihn leicht wieder heraus aus der cerebralen Endlosschleife, wenn man sich Weiterlesen

Lola und der Tangokönig / Ole Könnecke

Kapitän von Schultz, der pensionierte Seeräuber und Schrecken der Meere hat einen ausgefeilten Plan: er wird seinen Freund Oskar im Damespiel besiegen. Doch als er – mitten in seinen taktischen Überlegungen und Gedanken über die Vorzüge des Ruhestandes – plötzlich etwas in der Ferne entdeckt. Nach einem kurzem Blick in das Fernrohr bricht er hektisch im Ruderboot auf. Seitdem ist er wie ausgewechselt. Lola und Großvater fragen sich, was bloß aus dem alten Haudegen geworden ist, gibt der sich doch plötzlich empfindsam und zeigt ein ungewohnt weiches Herz – um dann plötzlich mit der Zeitung in der Hand zu verschwinden.
Lola und Großvater überlegen, wohin es Kapitän von Schultz verschlagen haben könnte und machen sich auf die Suche. Im Leuchtturm finden sie als einzigen Hinweis eine alte Weiterlesen

Bruce : Die Springsteen-Biografie / Peter Ames Carlin. Übersetzt von Sonja Kerkhoffs

Es ist so eine Sache mit der Musik von Bruce Springsteen und mir: in der Zeit meiner musikalischen Sozialisation erreichten mich nur einige seiner Songs wie etwa das frühe „Born to run“ vom gleichnamigen ersten Erfolgsalbum aus dem Jahr 1975, einige Titel des Allbums „Nebraska“ (1982) und – ja! – durchaus auch Stadionrock-Titel wie „I’m on fire“ oder den Krieg verurteilende Songs wie „War“. Eine nachhaltige Weiterlesen

Sechs Wochen danach oder: Wie überlebt man Shitstorms, Trolle und nervige umherirrende Mentalitäten?

Um die Antwort vorwegzunehmen: eigentlich ganz gut. Mittlerweile ist es über sechs Wochen her, dass Jargsblog mit Kommentaren zugemüllt wurde, die man nicht mehr als sachliche, bereichernde Diksussionsbeiträge oder Kritik bezeichnen konnte: Beschimpfungen, Verunglimpfung oder nervtötende Wortspaltereien nach der Rezension einiger religionskritischer Medien trafen im Minutentakt ein. Je nach Defintion kann man das, was da lief, als kleinen Shitstorm bezeichnen (wobei das Wort Shitstorm im Bereich der Netzkultur durchaus umstritten ist), als Versuche von Trollen, destruktiv auf die Kommunikationskultur des Blogs einzuwirken oder auch als verzweifelte und letztlich vergebliche Versuche nerviger umherirrender Mentalitäten, mit ihren Weiterlesen

The Danger of Light / Sophie Hunger

Bereits mit ihrem ersten, zuhause aufgenommenen Album „Sketches on sea“ erregte die aus der Schweiz stammende Musikerin einige Aufmerksamkeit und konnte mit „Monday’s Ghost“ im Jahr 2008 nahtlos daran anschliessen und einen Plattenvertrag mit <Universal abschliessen. Mit dem dritten Album „1983“ aus dem Jahr 2009 konnte sie auf den beiden ersten Erfolgen aufbauen, wurde zum Glastonbury-Festival eingeladen und startete 2011 eine vielbeachtete Amerikatournee. Auch bei Liveauftritten ist Sophie Hunger mit ihrer Band ein echtes musikalisches Erlebnis, wie es der Verfasser dieser Zeilen für ein unvergesslich intensives Konzert in der Hamburger Fabrik 2010 bezeugen kann.
Die Erwartungen an „The Danger of Light“ waren also hoch – und werden Weiterlesen

Moonrise Kingdom / Regie und Drehb.: Wes Anderson. Darst.: Jared Gilman ; Kara Hayward, Bruce Willis, Frances McDormand, Harvey Keitel, Edward Norton, Bill Murray, Tilda Swinton …

New Penzance, eine fiktive Insel vor Neuangland, USA, im Jahr 1965. Hier lebt die in sich gekehrte 12jährige Suzy mit ihren drei Brüdern und ihren neurotischen Eltern. Durch ein Fernglas betrachtet sie die Welt und erfährt so auch, dass ihre Mutter ein Verhältnis mit dem Inselsheriff hat. Sie lernt im Umfeld einer Aufführung von Benjamin Britten Kinderoper „Noahs Sintflut “ Sam Shaukausky kennen, einen 12jährigen Waisenjungen und Pfadfinder, der jedoch in seiner Pfadfindertruppe der unbeliebteste Junge ist.
Ein Jahr lang schreiben sich die beiden. Dann schleicht sich Sam heimlich aus dem Pfadfindercamp, um sich mit Suzy zu treffen und mit ihr in die Wildnis zu fliehen. Sam hat seine ganze Pfadfinderausrüstung dabei und Suzy einen batteriebetriebenen Plattenspieler, ihre Katze und sechs Bücher in einem Koffer. Doch Suzys kleiner Bruder Weiterlesen

Der beste Sänger der Welt / Eva Eriksson ; Ulf Nilsson (Ill.). Übersetzt von Ole Könnecke

Ein sechsjähriger Junge. Er singt für sein Leben gern. Am liebsten für seinen kleinen Bruder. Nur wenn zu viele Menschen zusehen, möchte der Junge nicht so gerne singen. Wie zum Beispiel bei der Schulvorstellung. Die Lehrerin findet einen Kompromiss – und der Junge soll einfach das Ende der Vorstellung verkünden. Im Maulwurfskostüm, denn ein anderes war nicht mehr übrig.
Je näher die Stunde des Auftritts kommt, desto Weiterlesen

Artikelstau : Lawinengefahr auf Jargsblog?

Entgegen anders lautenden Vermutungen ist es nicht zu beefürchten, dass ich auf Jargsblog die gewohnte Schlagzahl erhöhen und mehr Artikel als gewöhnlich und auch noch zu anderen Wochentagen posten werde. Wie es manchmal so ist, wenn man aufgrund bevorstehender anderer Aktivitäten Postings auf Halde produziert, kam es zu einem kleinen Stau Weiterlesen

Babel / Mumford & Sons

Als vor einigen Jahren mit „Sigh No More“ das erste Album von Mumford & Sons erschien, hatte ich es für einige Wochen gewissermaßen auf Dauerrepeat im Mp§-Player und im inneren Songgedächtnis. Der Folk-Pop von Mumford & Sons aus Großbritannien spielte sich damals in die Herzen vieler überraschter Zuhörer – auch jenen, die bei Folk bisher eher an Holzfällermusik oder banjospielende Althippies dachten. Schon „Little Lion Man als erste Singleauskopllung erwies sich damals als einer jener Ohrwürmer, die man gerne im Ohr wohnen lässt, auch wenn gerade mal keine Kopfhörer oder Lautsprecher die Schnittsteller zur Musik bilden.
Mit Babel haben Mumford & Sons im September 2012 ihr mit Spannung erwartetes zweites Album vorgelegt und Weiterlesen

It’s „My Life“? Entspannung nach dem Blogcrash – aber dieses Lied!!

Nein, dies wird kein Beitrag über Dr. Albans zwanzig Jahre alten Eurodance-Hit „It’s my life“, auch wenn ich ab einem gewissen Punkt zur Zeit selten ausgeführter wochenendnächtlicher Tanzlaune durchaus nicht davon abzuhalten bin, auch DANACH zu tanzen.

Aber gestern bekam ich diesen Song nicht mehr aus dem müden Hirn – und das kam so: plötzlich zerlegte sich vor den Augen erstaunter Blogbesucher mein bisheriges und durchaus bewährtes WordPress-Theme „Freshy“, zog seine Weiterlesen

Störungen im Betriebsablauf …

… gibt es gerade auf Jargsblog. Jedenfalls ist heute morgen aus heiterem Himmel die Sidebar verschwunden und Jargsblog nicht besonders gut lesbar, obwohl es das gleiche Theme (Freshy) ist wie vorher. Ich hoffe, das wieder hinzubekommen und bitte um Geduld. Eine Anfrage im WordPress-Support läuft schon.

Bad As Me / Tom Waits

Tom Waits war und ist ein Ausnahmekünstler. Im Herbst des vorvergangenen Jahres stellte er das mit seinem Album „Bad As Me“ erneut unter Beweis – und erneut zeigt auch seine Frau als verantwortliche Songwriterin für sämtliche Songs ihre Klasse. Sein aussergewöhnlicher Gesang, der diesmal gewohnt rauh, aber ungewöhnlich melodienah daherkommt, wird musikalisch unterstützt durch Größen wie Flea (Red Hot Chili Peppers) und Les Claypool, alten musikalischen Haudegen wie David Hidalgo und dem medizinischen Wunder und Gitarrengenie Keith Richards.
Die Bandbreite reicht von melancholisch-traurigen Songs wie dem sehr Weiterlesen

Vindings Spiel : Roman / Ketil Bjørnstad

„Mittagessen im Grünen. Eine stille Mahlzeit, als seien wir alle müde. Wir sind die einzige Familie, die sich hierher verirrt, zwischen Erlengebüsch, Birken und hohen Fichten. Die anderen sind nach Bogstad gefahren oder zum Østervannet, den großen Seen. Aber hier ist der Platz der Familie Vinding, wo man seine Ruhe hat, wo man am helllichten Tag Wein trinken kann, ohne dass es jemanden kümmert. Der Wind redet für uns. Und das Rauschen des Wasserfalls. Ich habe den Fluss nie so reißend erlebt. Ich sage es Mutter. Sie nickt, ohne sich zum Fluss umzudrehen, wie es jeder andere getan hätte.“ (Zitat aus: Vindings Spiel v. Ketil Bjørnstad)

Bjørnstad ist eine Geschichte gelungen, die ihre Weiterlesen

Election special / Ry Cooder

Wenn Künstler bei anstehenden Wahlen Position beziehen, muss die gute Absicht nicht zwingend zu guter Kunst führen. Aber natürlich gibt es auch Beispiele, wo das politische Bekenntnis eines Künstlers trotzdem ein gutes ergebnis zeitigen kann.
So auch bei Ry Cooder: der amerikanische Gitarrist und Songwriter, bekannt für seine musikalische Virtuosität und die Zusammenarbeit mit traditionellen Musikern in der USA und in anderen Ländern, hat zur US-Wahl 2012 ein klares Bekenntnis zu Obama und zu den Demokraten in Form des Albums „Election days“ vorgelegt. Schon der „Mutt Romney Blues“ reisst einen mit dem unverwechselbaren Klang von Cooders Weiterlesen

Jargsblog 2012: Rückblick

Damit die automatischen WordPress-Statistik-Elfen ihre Arbeit nicht umsonst gemacht haben, weise ich gerne auf die unten aufgeführte Jahresauswertung von Jargsblog hin. Den Vergleich mit Cannes habe ich noch nicht so ganz verstanden, aber automatische Statistik-Elfen haben wahrscheinlich ihre ganz eigene Art der Zahleninterpretation. Aber da jeder Mensch ja eine ganze Welt ist, versteckt sich hinter all den Blogbesuchern natürlich ein ganzes Universum an eigenenn Interessen, Vorlieben, Lebensweisen und Lebenswegen – auch das ist ein schöner Gedanke.
Ich freue mich nochmal ausdrücklich über mittlerweile über 210 Abonnenten, bedanke mich für die vielen freundlichen Kommentare und manche dadurch angeregte Diskussion, die interessanten Kontakte und die zahllosen anregenden Buch- und Medientipps, die mir in diesem Jahr aus der Blogosphäre zuflogen.
Einen guten Rutsch in ein glückliches, gesundes, an schönen Erlebnissen und lebensvertiefenden Erfahrungen reiches neues Jahr wünscht
Jarg von Jargsblog

Hier ist ein Auszug:

4.329 Filme wurden beim Cannes Film Festival 2012 eingereicht. Dieses Blog hatte 33.000 Besucher in 2012. Wenn jeder Besucher ein Film wäre, dann würde dieses Blog 8 Film Festivals füllen

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Jargsblogs Beste 2012 : Musik

Auch bei der Musik fällt die Auswahl schwer, obwohl auf Jargsblog in diesem Jahr deutlich weniger Musikalben rezensiert wurden wie in den Vorjahren. Aber natürlich finden sich auch hier wieder akustische Perlen:


Wer Arcade Fire oder Mumford % Sons mag, wird auch an diesem Kammerpopalbum Gefallen finden. „My head is an Animal“ von Of Monsters an Men bietet zwölf außergewöhliche Songs: Die Stücke sind bei aller Opulenz äßerst filigran und mit viel Liebe zum Detail arrangiert und verbinden Klänge von Weiterlesen

Wie schön wir waren / William Wahl

Im Sommerurlaub in Angeln lief diese CD auf Permanent-Repeat im Auto-CD-Spieler – nur leider versäumte ich bisher, sie auf Jargsblog zu rezensieren. Das soll nun unbedingt nachgeholt werden, denn William Wahl, Mitbegründer der A-Capella-Band Basta, hat für mich mit „Wie schön wir waren“ eines der schönsten und lyrischsten Musikalben deutscher Sprache in diesem Jahr vorgelegt.
Die auf diesem Album versammelten, überwiegend Weiterlesen

1913 : Der Sommer des Jahrhunderts / Florian Illies

Zunächst erwartet man von einem Buch mit dem Titel „1913“ vielleicht ein klassisches Geschichtsbuch, dass sich historisch-analysierend mit dem einen Jahr vor der ersten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts in Form des Ersten Weltkrieges befasst. Doch bereits die Gestaltung des Titels, der eine impressionistische Fotografie des Farbbildpioniers Heinrich Kühn zeigt, verweist uns zusammen mit dem Untertitel „Der Sommer des Jahrhunderts“ darauf, dass dieses Buch einen anderen Schwerpunkt, eine andere Darstellungsform suchen könnte als die faktenreiche historische Aufarbeitung.
Und so ist es auch: Florian Illies entführt uns mit seinem Buch in ein Jahr, in dem das 20. und das 19. Jahrhhundert auf bemerkenswerte Weise begegnen, sich Weiterlesen